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DAS ERSTE BUCH MOSE (Genesis)
A. Die SCHÖPFUNG (1. Mose 1,1 - 2,4a)
2. EXKURS: Die Engel und Satan
OFFENBARUNG 8,1-4
1 Und da es das siebente Siegel auftat, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde. 2 Und ich sah die sieben Engel, die da stehen vor Gott, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. 3 Und ein andrer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchfaß; und ihm ward viel Räuchwerk gegeben, daß er es gäbe zum Gebet aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Stuhl. 4 Und der Rauch des Räuchwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des Engels vor Gott.
Die heiligen Engelscharen werden also auch die Ausführer der zukünftigen Strafgerichte über die Welt sein, wie es uns die Offenbarung zeigt. [Lies Offb. Kap. 7-11.]
Besonders tätig sehen wir sie bei den Hauptmomenten der göttlichen Offenbarung, vor allem, als der eingeborene Sohn Gottes auf Erden erschien. Denken wir an Christi Geburt, an Seine Versuchung in der Wüste, an Gethsemane, an Seine Auferstehung! (Lies Luk. 2,8-16; Matth. 4,1-11 [Luk. 22,39-46; Matth. 28,1-8].)
Lukas 2,8-16 -- 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Andre Übersetzung nach besser bezeugter Lesart: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens." 15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. / Matthäus 4,1-11 -- 1 Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. 4 Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht." 5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: "Du sollst Gott, deinen HERRN, nicht versuchen." 8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen." 11 Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm./ Lukas 22,39-46 -- 39 Und er ging hinaus nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber seine Jünger nach an den Ort. 40 Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, auf daß ihr nicht in Anfechtung fallet! 41 Und er riß sich von ihnen einen Steinwurf weit und kniete nieder, betete 42 und sprach: Vater, willst du, so nehme diesen Kelch von mir, doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! 43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Und es kam, daß er mit dem Tode rang und betete heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde. 45 Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafen vor Traurigkeit 46 und sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, auf das ihr nicht in Anfechtung fallet! / Matthäus 28,1-8 -- 1 Als aber der Sabbat um war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des HERRN kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür und setzte sich darauf. 3 Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee. 4 Die Hüter aber erschraken vor Furcht und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, da der HERR gelegen hat. 7 Und gehet eilend hin und sagt es seinen Jüngern, daß er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8 Und sie gingen eilend zum Grabe hinaus mit Furcht und großer Freude und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten. Und da sie gingen seinen Jüngern zu verkündigen,
Und wenn er in großer Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird zur endgültigen Niederwerfung Seiner Feinde und zur Errichtung Seines herrlichen Reiches, so werden die unzähligen Scharen Seiner auserwählten Engel, Seine ganze himmlische Heeresmacht, Ihn begleiten. [Lies Matth. 25,31; 16,27.]
Matthäus 25,31 -- 31 Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit, / Matthäus 16,27 -- 27 Denn es wird geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken.
Es scheint, daß der Teufel bei seiner Erschaffung von Gott dazu bestimmt war, den gewaltigen Lobgesang der gesamten Schöpfung zum Preise Gottes zu leiten. [Vgl. Hiob 33,4-7.]
Hiob 33,4-7 -- 4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben. 5 Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich. 6 Siehe, ich bin Gottes ebensowohl als du, und aus Lehm bin ich auch gemacht. 7 Siehe, du darfst vor mir nicht erschrecken, und meine Hand soll dir nicht zu schwer sein.
In Jesaja 14,12-14 sehen wir deutlich, daß das Ziel des Strebens Satans war, wie Gott zu werden.
Jesaja 14,12-14 -- 12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13 Gedachtest du doch in deinem Herzen: "Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; 14 ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung in der fernsten Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten."
Ja, noch mehr, ihn verlangte danach, Gott vom Thron zu stoßen und sich an Gottes Stelle auf demselben niederzulassen! – Kein Wunder, daß die furchtbaren Worte durch das Weltall tönten: „Satan, du hast dich versündigt!“ [Lies Hes. 28,16]
Hesekiel 28,16 -- 16 Denn du bist inwendig voll Frevels geworden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt. Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes und will dich ausgebreiteten Cherub aus den feurigen Steinen verstoßen.
Noch nie vorher war etwas derartiges gesagt worden. Hier liegt der Ursprung der Sünde: Satan ist der Erste, welcher gesündigt hat! Wir sehen also, daß der Gedanke, Sünde sei lediglich eine schwächliche Vorstellung, die die Christen sich gemacht haben, irrig ist. Die Sünde entstand ungezählte Zeitalter vor der Erschaffung des Menschen! Der gestürzte Engelfürst konnte und durfte nicht länger in der Gegenwart Gottes bleiben! Das verstehen wir gut, wenn wir Jesaja 33,14-16 lesen; vgl. auch Hebr. 12,29.
Jesaja 33,14-16 -- 14 Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern ist die Heuchler angekommen und sie sprechen: Wer ist unter uns, der bei einem verzehrenden Feuer wohnen möge? wer ist unter uns, der bei der ewigen Glut wohne? 15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzieht, daß er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, daß er nicht Blutschulden höre, und seine Augen zuhält, daß er nichts Arges sehe: 16 der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß. / Hebräer 12,29 -- 29 denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer.
Von Gott weg verstoßen, was tat der gefallene Engelfürst und wohin kam er? Aus dem Himmel selbst, der Wohnstätte Gottes, wurde er verbannt; doch es wurde ihm gestattet, noch innerhalb der Grenzen seines ursprünglichen Machtbereichs zu weilen, in der Luftregion unseres Planeten [Eph. 6,12], der ja sein Fürstentum gewesen war.
Epheser 6,12 -- 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
Von dieser Luftregion aus konnte er und kann er immer noch die Geschehnisse auf dieser Erde aufs Stärkste beeinflussen. Deshalb nennt der Sohn Gottes ihn ja bis auf den heutigen Tag „den Fürsten dieser Welt“. [Lies Joh. 12,31; 14,30; 16,11.]
Johannes 12,31 -- 31 Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden. / Johannes 14,30 -- 30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir. / Johannes 16,11 -- 11 um das Gericht, daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
(Samstag, 8.5.1948)