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1. Gott erschafft Himmel und Erde (1. Mose 1,1)
1. MOSE 1,1
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
PSALM 136,1-9
1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, denn seine Güte währet ewiglich. 2 Danket dem Gott aller Götter, denn seine Güte währet ewiglich. 3 Danket dem HERRN aller Herren, denn seine Güte währet ewiglich, 4 der große Wunder tut allein, denn seine Güte währet ewiglich; 5 der die Himmel weislich gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich; 6 der die Erde auf Wasser ausgebreitet hat, denn seine Güte währet ewiglich; 7 der große Lichter gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich: 8 Die Sonne, dem Tag vorzustehen, denn seine Güte währet ewiglich, 9 den Mond und Sterne, der Nacht vorzustehen, denn seine Güte währet ewiglich;
„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde!“ Wie ein Fels aus Granit steht dieses majestätische Wort einfach und klar am Eingang der Bibel – am großen Tor aus der Ewigkeit in die Zeit. – Die Wissenschaft hält Tausende von Jahren für nötig, in denen sich die Bildung der Erde vollzogen haben soll, und all diese Zeit ist ihr ja auch gegeben in unserem erhabenen Wort in 1. Mose 1,1.
In diesem Anfang liegen all die gewaltigen Zeiträume, in denen die Erde gebildet und für menschliche Bewohnung zubereitet wurde. (Lies Neh. 9,5.6; Psalm 33,6; Apg. 4,24.)
Die alten Ägypter lehrten nach dem Bericht Platos, daß Erde und Himmel aus einer weichen Masse entstanden seien und daß die Menschen aus dem Schlamm des Nil gebildet wurden. Andere Weise Ägyptens glaubten, die Erde sei aus einem geflügelten Ei ausgebrütet worden. Nun war aber doch Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet [lies Apg. 7,22], wie kommt es dann, daß er nichts von einer derartigen Entstehung der Welt sagt?
Die Erschaffung der ursprünglichen Erde wird uns also in äußerster Kürze im ersten Vers unserer Bibel berichtet. Was gewöhnlich als die „Schöpfungsgeschichte“ bezeichnet wird, das Sechstagewerk, wie es uns in 1. Mose 1,3 bis Kap. 2,3 berichtet wird, ist eigentlich die Wiederherstellung der Erde nach einem furchtbaren Ereignis, das zwischen dem ersten und dem zweiten Vers der Bibel liegen muß.
Der zweite Vers sagt uns ja ganz unvermittelt, daß die aus Gottes Hand so schön hervorgegangene Erde plötzlich „wüst und öde“ und von Wasser überschwemmt wurde. [Lies 2. Petr. 3,5-7.]
Alles, was wir von der ursprünglichen Erschaffung des Himmels und der Erde wissen, liegt demnach in dem ebenso kurzen, wie großartigen Satz: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ – Haben wir wohl über die Erhabenheit dieses ersten Verses der Bibel genügend nachgedacht? [Lies Psalm 8,1-9.]
(Sonntag, 2.5.1948)