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JAHRGANG 1953
Oktober 1953

Sonntag, 18. Oktober 1953


1. Mose 42,21-24; Psalm 118,18; 119,75

Während die Brüder einander ihre Schuld bekannten, die sie an Joseph begangen hatten, wies Ruben noch darauf hin, daß er sie einst gewarnt habe, weil er meinte, sich damit besser hinstellen zu können wie seine Brüder. Doch auch er war ja nicht frei von Schuld, sonst hätte er ganz gewiß nicht zugelassen, daß die Brüder Joseph zuerst in die Grube warfen. Sie wußten nicht, daß der Mann im fürstlichen Gewand sie verstand und daß er sich von ihnen abwenden mußte, um die Tränen der Rührung und des Mitgefühls zu verbergen, doch auch wieder seine innere Freude über ihre beginnende Buße. [Lies Jes. 63,9; vgl. Ps. 78,38.39; Judas 22.23.] Rasch wandte er ihnen jedoch sein Angesicht wieder zu, ließ aber doch Simeon vor ihren Augen binden und gefangennehmen. War er wohl einst der Anführer des bösen Planes gewesen – oder war er vielleicht auch jetzt noch besonders verstockt und unzugänglich, so daß sein Einfluß die Sinnesänderung der Brüder aufhielt? Wir wissen es nicht. Es war ja eine scheinbar harte Behandlung, die die Söhne Jakobs in Ägyptenland erfuhren. Doch so ist es manchmal auch bei uns. Die Hand Gottes greift hie und da hart in unser Leben ein und muß uns manchen Schmerz zufügen. Doch wenn wir Ihm in die Augen schauen würden, dann würden wir schnell merken, daß des Herrn Herz tief mit uns fühlt, wenn Er uns einen harten Weg führen muß, um uns innerlich ganz dahin zu bringen, daß wir erkennen, was notwendig ist zu unserer inneren Umgestaltung. Meist bringt der Herr uns ja nur durch schwere und harte Wege zur Umkehr. Wenn Er dich also äußerlich hart behandeln muß, so rührt das oft daher, daß Er noch nicht alles an dir erreicht hat, was zu deiner wirklichen Läuterung notwendig ist. (Lies Hebr. 12,5-11; [Hiob 5,17.18; 34,31.32.])

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