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JAHRGANG 1926
September 1926
Sonnabend, den 25. September 1926Titus 1,10-14; [2. Petrus 2,1-22]Was für Schaden anmaßende religiöse Schwätzer unter unbefestigten Gläubigen anrichten können, ist unabsehbar. Es ist leider eine Tatsache, daß die meisten Gläubigen sehr wenig - fast gar keine Unterscheidungsgabe haben und einer anmaßenden Persönlichkeit sich nur allzuleicht beugen! Man muß dem Herrn Jesus sehr nahe stehen - mit Seinem Worte sehr vertraut sein, um stets Irrtum und Wahrheit unterscheiden zu können. Manchmal wird aus Unwissenheit und Engherzigkeit das als Sekte und Irrtum gebrandmarkt, was eine von Gottes Geist gewirkte neue Bewegung ist, während viele dem, was wirklich Irrtum und Sektenwesen ist, in die Arme laufen! - Auf Kreta wurden damals ganze Häuser, Eltern und Kinder, Vorgesetzte und Untergebene in Verwirrung gebracht. Und dabei spielte in arger Weise Geld und Betrug mit, und Unbefestigte wurden in schlimmste Fleischessünden hineingerissen durch die Verführer. (Lies 2. Tim. 3,1-9.) - Auch heute kann man durchaus nicht jedem, der im Namen Christi kommt, Herz und Haus öffnen! Es laufen und reisen auch in unseren Tagen solche „Prediger“ und „Predigerinnen“ umher, welche imstande sind, ganze Häuser umzukehren - Seelen zu betören und zu verderben - gesegnete Gemeinschaften von Kindern Gottes zu ruinieren. (Lies 2. Joh. 6-11.) Deshalb ist die dringliche Mahnung für uns alle am Platz: „Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, daß ihr nicht, durch den Irrtum der Ruchlosen mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallet. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi!“ Die Kreter hatten einen besonders üblen Volkscharakter, so daß selbst einer ihrer eigenen, altberühmten Dichter und Philosophen, Epimenides aus Gnossus (600 v. Chr.) es ausgesprochen hatte: „Kreter sind immer Lügner - böse, wilde Tiere - faule Bäuche!“ - Aber selbst unter diesem Volksstamm bewies das Evangelium von Jesus seine rettende Macht - tat die Gnade ihr Wunderwerk in der offensichtlichen Bekehrung und Neuschaffung verlorener Sünder in Christo! Das bezeugt uns gerade dieser nach Kreta gerichtete Brief! - Aber wir lernen auch noch etwas anderes hier: Obwohl die Gnade ihr neuschaffendes Werk an den gesunkensten Sündern tut, so bedürfen die Geretteten doch dann sehr der Bewahrung, Überwachung und Erziehung! (Lies Kol. 2,5-11; 1. Petr. 2,1-3.11-16.) - Es geht über die Schwelle der Bekehrung noch vieles vom alten Wesen, von den bisherigen Gewohnheiten und Fehlern mit, was nur unter ernster und beständiger Zucht des Heiligen Geistes überwunden, ausgerottet und abgelegt werden kann! Und hierzu brauchen die Bekehrten dringend der treuen Hilfe - der aufmerksamen, seelsorgerlichen Pflege und Erziehung durch vorbildlich wandelnde, von der Liebe und Weisheit Christi erfüllte Führer! |