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Sonnabend, den 5. Juni 1920

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4. Mose 5,1-4; Josua 7,1-26

Vorbildlich ist hier der pünktliche und sofortige Gehorsam in der Tat, den das ganze Volk diesem göttlichen Befehl leistet. Es war gewiß keine Kleinigkeit, keine leichte Sache. Aber der Wille Gottes mußte unter allen Umständen geschehen - die Unreinen wurden aus der Mitte Israels entfernt und es blieb von nun an Gesetz, daß solche ihr Zelt außerhalb des Lagers aufzuschlagen hatten, bis sie gereinigt und geheilt von ihrem Schaden in die Mitte des Volkes zurückkehren durften. - In den Korintherbriefen sehen wir, daß der treue Apostel Paulus in geistlicher Hinsicht ganz ähnliche Weisungen von Gott für die Gemeinde der Gläubigen empfing, wie Mose hier für Israel in bezug auf leibliche Unreinheit und Verderbtheit. Und er bot seine ganze apostolische Macht und Autorität auf, um den Kindern Gottes im gegebenen Fall beizustehen in der Ausführung des göttlichen Befehls: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“ Das beweist uns der Fall in Korinth (1. Kor. 5,1-8; man denke auch an das Gottesgericht über Ananias und Sapphira in der Gemeinde zu Jerusalem und des Apostels Petrus apostolische Handlungsweise dabei, Apgesch. 5,1-11; vergl. auch 1. Tim. 1,20; 1. Joh. 2,18-26; 4,1-6; 2. Joh. 6-11; Jud. 3-23; 2. Petr. 2,1-22.) Das Volk Gottes ist eben vor Gott und auch vor der Welt solidarisch verbunden und füreinander verantwortlich! Wir sollen „aufeinander acht haben zum Ansporn in der Liebe und in guten Werken“ und eines des anderen Hüter sein im höchsten und besten Sinne!

„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht (von Gott geehrt und erfreut) wird, so freuen sich alle Glieder mit! (Lies 1. Kor. 12,12-27.) Und wenn ein Glied sündigt, so sagt Gott: „Israel (oder in der Jetztzeit: Die Gemeinde) hat gesündigt! Ein Bann ist in eurer Mitte!“, auch wenn vielleicht noch niemand außer dem Betreffenden selbst etwas davon weiß. Das zeigt uns der Fall Achans und seine Folgen. Von dieser Solidarität und Verantwortlichkeit der ganzen Gemeinde des Herrn und auch eines örtlichen Kreises von Kindern Gottes füreinander verstehen und empfinden heute viele Gläubige noch sehr wenig. Mögen sie es aber zu ihrer Förderung in der christlichen Wahrheit und zur Erweckung ihres persönlichen Gewissens aus den uns vorliegenden Schriftabschnitten lernen und zu Herzen nehmen! Und mögen wir auch in diesen Beziehungen den klaren Weisungen der Heiligen Schrift im gegebenen Fall gehorsam sein, so schwer und schmerzlich dies manchmal sein mag! -

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