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JAHRGANG 1918
Mai 1918

Montag, den 6. Mai 1918


Einleitung zum Buch Joel

Man nimmt allgemein an, daß der Prophet Joel (sein Name bedeutet: „Jehova ist Gott!“) ums Jahr 850 v. Chr. lebte - also etwa 100 Jahre vor dem Propheten Hosea - zur Zeit des Königs Joas von Juda, und zwar als derselbe noch unter der Vormundschaft des treuen Hohenpriesters Jojada stand. (2. Chron. 24,1-16.) - Eine Heuschreckenplage, von deren Furchtbarkeit in den östlichen Ländern wir uns kaum einen Begriff machen, bildete den äußeren Anlaß zu der Bußrede und Weissagung Joels. Doch geht seine Prophezeiung weit über den Rahmen der damaligen Zeit hinaus in die heute noch zukünftige Endzeit. Israels letzte Bedrängnis durch den „Assyrer“ (Kap. 2,1-11) sowie Jehovas Eingreifen zur Rettung Seines bußfertigen Volkes schaut der Prophet im Geiste. (Kap. 2,12-17.) Das bekehrte Israel wird dann wunderbar gesegnet und mit dem Geist aus der Höhe getauft werden, während alle ihm feindlichen Nationen endgültig besiegt und durch Gottes Strafgericht vernichtet werden. (Kap. 2,18 bis zum Schluß des Buches.) Andere Nationen werden sich huldigend vor Jehova, dem Gott der ganzen Erde, beugen und mit Israel gesegnet werden!

Joel 1,1-4 Die Botschaft Gottes, welche Joel dem Volke Juda auszurichten hatte, knüpft an eine furchtbare Heuschreckenplage an, die in jenen Tagen über das Land gekommen war.*) Angesichts eines solchen Strafgerichts von Jehova ruft der Prophet das Volk zum Hören, zum Erwachen, zu Trauer und Buße und zu ernstem Flehen zu Gott. (Vgl. 1. Kön. 8,32-40; 2. Chron. 7,13.14.) Eine solche Plage war seit Menschengedenken nicht über Israel ergangen; Kinder und Kindeskinder würden noch davon reden! - Hat Gott nicht zu uns noch viel ernster und eindringlicher geredet durch den mörderischen Krieg, in welchem wir nun schon bald vier Jahre stehen? Will Er nicht auch unser Volk aus seinem Sündentreiben aufwecken und zu aufrichtiger Abkehr von seinen zum Teil heidnischen Greueln bringen? - Gott sei Dank sind auch bei uns einzelne Männer aufgestanden, die unserem Volke schonungslos seine Sünden aufdecken und furchtlos ihren Finger auf die Pestbeulen legen, an denen unser Volksleben krankt.**) Wie oft aber müssen solche Propheten klagen: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt und wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?“ (Jes. 53,1), d. h. wer erblickt nun wirklich in den augen-blicklichen Bedrängnissen Gottes Hand? Wer vernimmt in seinen persönlichen Verlusten, Schmerzen und Sorgen die heilige, liebende und warnende Stimme Gottes, der die Menschen zu Buße und Bekehrung, ja, zu ewigem Heil und Leben rufen will?

*) V. 4 steht im Grundtext nicht in der Form der Gegenwart, sondern der Vergangenheit. Die Plage war also tatsächlich soeben über das Land hereingebrochen. - Reisende erzählen uns: „Wo in den südlichen Ländern Heuschreckenschwärme niederfallen, da verschwindet augenblicklich alles Grun von den Feldern, so etwa wie wenn man einen Teppich zusammenrollt. Die Heuschrecken verschonen weder Blatt und Rinde noch die Wurzeln der Bäume und Pflanzen. In wolkenähnlichen Scharen kommen sie dahergeflogen, verfinstern Luft und Sonne und machen selbst die Menschen und Tiere in nicht weiter Entfernung unsichtbar. Ihr zahlloses geschlossenes Heer bewegt sich in kriegerischer Haltung, in hartnäckig beibehaltener gerader Richtung fort. (Vgl. Spr. 30,27.) Sie lassen sich weder durch natürliche Hindernisse noch durch menschliche Gewaltmittel zurücktreiben oder versprengen. Bei ihrer Annäherung hört man ein lautes schnarrendes Getöse, ähnlich dem Herannahen eines Sturmes. Lassen sich diese Millionen zum Fressen auf dem Felde nieder, so glaubt man eine unsichtbare furagierende Armee zu hören, so hart ist der knirschende Ton ihrer Freßwerkzeuge. Nur wenn sie in eine öde Steppe oder an ein Meer kommen, finden diese dem Wohl des Menschen feindlichen Scharen ein Ende.“
**) Wer unter unserem Volke, besonders unter Männern, eine gute, zeitgemäße und volkstümliche Schrift - von einem Manne des Volkes geschrieben - verbreiten will, der bestelle das Heft: „Warum viele Leute nicht glauben können?“ von H. Kittlauß, Stadtmissionar. Preis 40 Pf. Verlag der Vaterländischen Verlags- und Kunstanstalt, Berlin SW 61, Johanniterstr. 4/5.

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Zuletzt geändert am 26.01.2019 19:20 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)