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JAHRGANG 1915
Oktober 1915
Donnerstag, 21. Oktober 19153. Mose 10,1Kaum waren Aaron und seine Söhne zum heiligen Dienste geweiht, so trat auch der Verfall des Priestertums ein. Nadab und Abihu waren schon früher gewürdigt worden, mit Mose und Aaron und den siebzig Ältesten eine herrliche Offenbarung Gottes zu schauen am Berge Sinai (2. Mose 24,9-11). Doch keine besondere Gnadenoffenbarung Gottes bildet an sich eine Sicherheit gegen späteren Fall! Nur heilige Furcht, die sich die göttliche Bewahrung zunutze macht, kann uns vor dem Hochmut behüten, welchem stets ein Fallen in die Sünde folgen muß! Diese heilige Furcht war Nadab und Abihu verloren gegangen, und so zogen sie sich durch Ungehorsam und eigenwilliges Handeln Gottes Gericht zu. Gott hatte angeordnet, daß das Feuer zum Rauchwerk stets vom Brandopferaltar genommen werde (4. Mose 16,46; vergl. 3. Mose 6,2; [Luth. 6,12-13]). Nadab und Abihu jedoch nahmen anderes Feuer. - Das „Räuchern“ war neben dem Darbringen der Opfer das besondere und ausschließliche Vorrecht der geweihten Priester (5. Mose 33,10; 1. Chron. 23,13; 2. Chron. 26,18). Dasselbe ist ein deutliches Bild von der Anbetung, welche nur der zu Gottes Dienst geheiligte Gläubige Gott darbringen kann (Phil. 3,3; Joh. 4,23-24). Zu diesem Priestertum ist jeder wahre Christ berufen. Das vom ehernen Altar genommene Feuer ist ein Hinweis auf den Heiligen Geist, der unser Herzen stets in Verbindung mit Jesus und Seinem vollbrachten Opfer erhalten will. Doch wie gar leicht treten bei dem Gläubigen das Fleisch und die natürlichen frommen Gefühle an die Stelle des Geistes und Seiner heiligen Glut! Dann kann Gott unsere Anbetung nicht mehr wohlgefällig annehmen. Ja, Sein Gericht trifft früher oder später in irgend einer Weise alle diejenigen, welche wissentliche die klaren Anweisungen Seines Wortes mißachtet und einen eigenwilligen Gottesdienst geübt haben! |