Mittwoch, den 28. August 1935
2. Mose 36,35.36; Johannes 1,14
Johannes sagt: „Das Wort ward Fleisch, d. h. wahrhaftiger Mensch, und hat für eine Weile unter uns gewohnt, und wir haben Seine Herrlichkeit angeschaut - eine Herrlichkeit, wie sie nur dem eingeborenen Sohn des Vaters eigen ist, voller Gnade und Wahrheit!“ - Von welch unendlicher Bedeutung ist es doch, daß klar erkannt und festgehalten werde, was die Heilige Schrift sagt von der Person des eingeborenen Sohnes Gottes, von Seiner göttlichen Herrlichkeit, von Seiner heiligen Menschheit, von Seiner Sündlosigkeit und Unantastbarkeit! „Wer ist ein Weltüberwinder? Nur, wer da glaubt: Jesus ist Gottes Sohn!“ [1. Joh. 5,5; vgl. 1. Joh. 2,22-28; lies auch Matth. 11,27; Joh. 1,1-3. 14-18.] - Wenn die Erhabenheit und Herrlichkeit der Person Christi angetastet und geleugnet wird, so kann man sich auch in keiner Weise mehr auf die durch Christum vollbrachte Erlösung stützen. Alles gerät ins Wanken für denjenigen, der die Würde und Herrlichkeit, die Sündlosigkeit und Göttlichkeit Christi antastet! - Es ist die Sorge und zugleich die Wonne des Heiligen Geistes, die Ehre Christi hochzuhalten und von Ihm Zeugnis zu geben nach allen Seiten! (Lies Joh. 14,26; 16,8-14.) - Die goldenen Säulen, an welchen der Vorhang hing - die Darstellungen der heiligen Person Christi, sie blieben stehen in jenem gewaltigen Augenblick, da der Vorhang zerriß. Christi Werk auf Erden ist vollendet''. Der Zugang zu Gott ist aufgetan; Er Selbst aber, der heilige und herrliche Herr, bleibt bestehen als Der, „der da war und der da ist und der da kommt!“ - Wie wunderbar finden wir Seine echte Menschheit und Seine ewige Gottheit schon vereinigt in den Worten, die der Engel der Jungfrau Maria sagte, noch ehe der Herr Jesus geboren war: „Das Heilige, das von dir geboren werden wird, wird Gottes Sohn genannt werden!“ (Vgl. Matth. 1,20. 21.) - Schon der Prophet Jesaja sagte Jahrhunderte zuvor das klare Wort: „Siehe, die Jungfrau wird einen Sohn gebären, und man wird Seinen Namen Emmanuel nennen, was ja heißt: Gott mit uns!“ - Und als der Augenblick gekommen war, da lag der Sohn Gottes im Schoße der Jungfrau. Wer kann dieses Geheimnis ergründen? Es bot eine neue, nie zuvor gekannte Veranlassung zum Jubel, zur Freude. Ja, „die Menge der himmlischen Heerscharen sammelte sich plötzlich über den erstaunten Hirten, sie lobten Gott und sangen: Herrlichkeit gebührt Gott in der Höhe, und Frieden wird gestiftet auf Erden, und an den Menschen hat Gott ein Wohlgefallen!“ „Wahrlich, etwas Großes ist es um das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott ist geoffenbart im Fleische - beglaubigt und anerkannt durch den Heiligen Geist - geschaut von den Engeln - gepredigt unter den Völkern - geglaubt in der Welt - aufgenommen mit Herrlichkeit zur Herrlichkeit!“ - Dies alles sagt uns der wundervolle Cherubimvorhang. Und er zerriß: „Christus starb!“ - Und „durch ein Opfer hat Er auf immerdar vollkommen gemacht alle, die geheiligt werden“. Gott bezeugt es uns durch Seinen Heiligen Geist: „Eurer Sünden und eurer Ungerechtigkeiten will Ich nie mehr gedenken!“ - „So haben wir denn, geliebte Brüder und Schwestern, die vollste Freiheit, in das Heiligtum einzutreten auf Grund des Blutes Jesu. Wir dürfen den neuen und lebendigen Weg betreten, den Er uns eingeweiht hat durch den (zerrissenen) Vorhang hindurch, das ist Sein Leib (den Er für uns opferte)! - Und nun haben wir Ihn im Himmel als den großen Priester über das Haus Gottes. Darum dürfen wir hinzunahen mit wahrhaftigem Herzen - in freudigster Glaubensgewißheit!“