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JAHRGANG 1934
August 1934

Dienstag, den 14. August 1934


2. Mose 21,12-17; Josua 20,1-9

Schon in der Wüste gab Gott die Vorschrift, daß alsbald nach dem Einzug in das verheißene Land Kanaan sechs der 48 Levitenstädte als Zufluchtsstädte für unvorsätzliche Totschläger eingerichtet werden sollten. Von den Urzeiten des Menschengeschlechtes her bestand die sogenannte Blutrache, die bei den Israeliten, wie bei den übrigen Völkern des Altertums, allgemein galt und bei den Arabern sich heute noch unbeschränkt auswirkt! Überall da, wo noch kein Staatsleben herrscht, oder dasselbe sich noch in den ersten Anfängen der Entwicklung bewegt, ist die Sühne persönlicher Rechtsverletzung der Privatrache und dem Familieneifer überlassen und gründet sich auf das von Gott den Menschen eingepflanzte Gesetz der Wiedervergeltung. [1. Mos. 9,5.6.] - Dieses Recht und diese Pflicht, die Ermordung naher Angehöriger zu rächen, wurde in Israel in das mosaische Gesetz eingeordnet und durch dieses in die richtigen Schranken gebracht! - Die Zufluchtsstädte sollten dem, der aus Versehen einen Menschen getötet hatte, vor dem Rächer Schutz gewähren, bis er vor der Gemeinde zu Gericht gestanden hatte. Wenn diese seine Unschuld bestätigte, sollte der Schutz fortbestehen bis zum Tode des jeweiligen Hohenpriesters. Die Zufluchtsstädte waren so über das ganze Land verteilt, daß von jeder Gegend aus der Totschläger mit Leichtigkeit den Zufluchtsort erreichen konnte. Alle nötigen Vorkehrungen waren getroffen - alle Wege zu diesen Städten waren gebahnte Straßen, und jedermann konnte sie erreichen! Nun stand es bei dem Totschläger, ob er seine Zuflucht nahm zu der von Gott geschenkten Zufluchtsstätte oder nicht. Sollte wohl einer so blind und töricht gewesen sein, in kalter Gleichgültigkeit die Arme übereinander zu schlagen und zu sprechen: „Wenn es mein Los ist zu entrinnen, dann werde ich entrinnen; ich brauche gar keine besonderen Anstrengungen dazu machen; denn wenn ich dem Bluträcher nicht entgehen soll, dann kann ich ihm doch nicht entgehen!“ - Wir können uns nicht vorstellen, daß ein israelitischer Totschläger je so töricht geredet und gehandelt hätte; nein, es gab nur eines für ihn: Um seines Lebens willen mußte er alles daran setzen, dem drohenden Vergeltungsgericht zu entfliehen und innerhalb der Mauern der Zufluchtsstadt einen sicheren Bergungsort zu finden! [Lies 1. Mos. 19,15-26.] Daselbst angelangt, konnte er frei aufatmen; kein Übel konnte ihn dort erreichen. In dem Augenblick, da er die Schwelle des Tores überschritten hatte, war er so sicher und geborgen, wie nur die Macht und Fürsorge Gottes ihn bergen konnte; kein Haar konnte ihm nun gekrümmt werden! Eins allerdings war unbedingt notwendig: er mußte innerhalb der Zufluchtsstadt bleiben; auch nicht einige Schritte vor das Tor zu gehen, konnte er wagen. Denn außerhalb der Zufluchtsstadt war er dem Bluträcher schutzlos preisgegeben. [Vgl. Jos. 2,17-19.] Seine Freunde konnte er nicht besuchen, nicht einmal sein Elternhaus oder seine nächsten Angehörigen! Statt dessen jedoch durfte er sich der Gemeinschaft der Leviten, der Diener des Herrn, freuen und durfte warten auf den großen Tag des Hervortretens eines neuen Hohenpriesters. Dann brach für ihn die volle Freiheit und Sicherheit an, der große Tag der Heimkehr! - Unser Herr Jesus ist auf Grund Seines vollbrachten Erlösungswerkes die Herrliche Freistadt und Zuflucht für schuldige Sünder geworden. Er bietet Sich allen an, die in ihrem Gewissen gequält und mit irgendeiner Schuld beladen sind: „Kommet der zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe geben und Schutz gewähren!“ „Ich will dich und deine Kinder sammeln. wie eine Henne ihre Küchlein sammelt unter ihre Flügel!“ (Lies Ps. 17,8; 36,7 [Luth. 8]; 57,1-3 [Luth. 2-4]; 63,7.8 [Luth. 8.9]; 91,1-4.) - Während die israelitischen Zufluchtsstädte nur unvorsätzlichen Totschlägern Zuflucht gewährten, bietet der Herr Jesus auf Grund der am Kreuz vollbrachten Erlösung allen Menschen, auch den schuldigsten, Heil und Schutz an. Das Evangelium, die frohe Botschaft vom Sohne Gottes und von dem Heil, das Er schenkt, zeigt allen Menschen den Weg zur Sündenfreiheit und zum Geborgensein für Zeit und Ewigkeit. (Lies Joh. 6,37-40.) Es ruft aber auch allen, die noch außerhalb der Tore des Heils stehen, mit größter Dringlichkeit zu: „Eile und bringe deine Seele in Sicherheit!

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