Sonnabend, den 7. April 1934
2. Mose 15,1-3
„Singen will ich dem Herrn, denn hoch erhaben ist Er; Rosse und Reiter hat Er ins Meer gestürzt!“ - Die Größe und Erhabenheit unseres Gottes zunehmend zu erkennen und zu rühmen, ist ein viel zu wenig gekanntes Vorrecht aller Kinder Gottes. Wenn wir eine neue Erfahrung von Seiner Macht und Herrlichkeit gemacht haben, wird unser Lobpreis reicher als vorher. Wie furchtbar hatte Pharao in Ägypten die Israeliten gepeinigt - wie mächtig und feindlich hatte er sich Mose, dem Knechte Gottes, gegenüber gezeigt! - Jetzt schwemmte das Meer die Bruchstücke seiner Heeresmacht, die Leichen seiner auserlesenen Kämpfer ans Ufer. Ja, man glaubt, in einer heute noch in Kairo im Museum aufgebahrten Mumie diesen Pharao, den Bedrücker der Kinder Israel, Merenptah I., vor sich zu haben*. - Bedeutet dies nicht einen Triumph Gottes, wenn wir die Leiche eines seiner verstocktesten Widersacher vor uns sehen? [Lies Ps. 136,1-15!] - „Dieser ist mein Gott, und ich will Ihn verherrlichen - meines Vaters Gott, und ich will Ihn erheben!“ Der Gott, welcher den Herrscher des gewaltigen ägyptischen Reiches und seine ganze Heeresmacht mit einem Schlag vernichtet hat, Er ist der Gott Seines Knechtes Mose - der Gott, der Sich so herrlich zu ihm bekannt hat in diesen gewaltigen Geschehnissen. Wie wunderbar ist es doch, wenn ein schwacher Mensch, der Staub und Asche ist, zu dem Allmächtigen, Ewigen so ganz persönlich sagen darf: „Mein Gott!“ - Je nach der Tiefe und Weihe unseres inneren Lebens wird das Maß der Kraft und Wirklichkeit, mit welcher wir dies sagen können, verschieden sein. Mit welcher Innigkeit, Kraft und Tiefe konnte z.B. ein Apostel Paulus sagen: „Mein Gott wird alle eure Notdurft stillen, entsprechend Seinem herrlichen Reichtum in Christus Jesus! - Je größer uns unser Gott ist, desto sehnlicher unser Begehren, Ihn zu verherrlichen, d. h. Ihn zu erheben und durch unser an sich so kleines und armes Leben Seine Ehre zu mehren und Ihn zu rühmen vor den Menschen. (Lies 2. Sam. 22,47; Ps. 34,3; 99,1-3.9.) - Mose rühmt seinen mächtigen Herrn nicht nur als seinen Gott, sondern auch als seines Vaters Gott. Welch ein Mann des Glaubens und der praktischen Tat muß Amram gewesen sein, daß sein Gedächtnis in diesem großen Augenblick dem Mose so nahe war! - V. 3: „Der Herr ist ein Kriegsmann, Jehova ist Sein Name.“ Ja, wer versteht Krieg zu führen und seine Feinde zu vernichten wie unser Gott? Das ganze Alte Testament zeigt uns, daß Gott stets die Partei Seines Ihm vertrauenden und gehorchenden Volkes nimmt und dessen Feinde als Seine Feinde bekriegt und besiegt! (Lies Ps. 18,1-3 [Luth. 2-4]; 35,1-3.) - All die gewaltigen Siege über übermächtige Feinde, die uns in der Geschichte Israels berichtet werden, es waren nicht Siege israelitischer Kriegskunst und Überlegenheit sondern lauter Siege, die das Vertrauen auf den lebendigen Gott errang, Siege des Glaubens, Wundersiege des Allmächtigen über die Gegner Seines Volkes. - „Jehova ist Sein Name!“ Ja, als den mit unbeschränkter Allmacht Waltenden hatte Er Sich in der völligen Vernichtung der Ägypter erwiesen.