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JAHRGANG 1934
Februar 1934

Sonnabend, den 3. Februar 1934


2. Mose 8,1-15 (Luther 7,26 - 8,11)

Mose mußte von neuem an Pharao herantreten. Wenn er sich jetzt noch weigerte, Israel ziehen zu lassen, so sollten Frösche über das ganze Land kommen. Aus dem Strome sollten sie in Unzahl heraufsteigen und in die Häuser, in die Schlafgemächer, ja bis ins königliche Schloß und auf des Königs Bett kommen! Selbst in die Öfen und in den Brotteig sollten sie eindringen. Auch diesmal genügt die Ankündigung der neuen (zweiten) Plage nicht, Pharaos Widerstand zu brechen! Die Frösche mußten tatsächlich über das ganze Land kommen. (Wenn nach der alljährlichen großen Überschwemmung der Nil zurücktritt, erscheinen in den zurückbleibenden Lachen und Sümpfen die kleinen Nilfrösche, die heute noch „Rana Mosaica“ genannt werden, in großer Menge auf dem Lande!) – Auch die Froschplage ahmten die ägyptischen Schriftgelehrten und Zauberer nach, indem auch sie Frösche heraufkommen ließen – ein Bild der Unreinigkeit, welche über die ganze Welt gekommen ist! (Lies Offenb. 16,12-15; [Ps. 78,45; 105,30].) – Der Mensch hat all das Unglück seiner Sünde heraufbeschworen. Jedoch beseitigen oder entkräften kann er die Folgen der Sünde nicht, so wenig die ägyptischen Zauberer die Froschplage bannen konnten. Sie ist so entsetzlich, daß Pharao die Gebete Moses und Aarons in Anspruch nimmt, um sich und sein Land aus dieser furchtbaren Lage zu befreien. Er darf selbst Tag und Stunde bestimmen, da die Befreiung einsetzen soll, damit er deutlich erkenne, daß es nicht seine Zauberer sind, sondern daß es der Herr, der Gott Israels, ist, der das Unglück wendet! – Die auf einen Schlag getöteten Frösche werden zu Haufen gesammelt, und das ganze Land stinkt davon. Im Strome allerdings blieben die Frösche in Mengen am Leben. Als nun der Pharao sah, daß Erleichterung eingetreten war, nahm er sein Versprechen, jetzt Israel ziehen zu lassen, zurück und „verstockte sein Herz“! – Uns wird zugerufen: „Seht zu, geliebte Brüder und Schwestern, daß in keinem von euch ein böses, mißtrauisches oder ungläubiges Herz sei, das von dem lebendigen Gott abfällt! Vielmehr macht einander Tag für Tag Mut, solange es noch Heute heißt, damit keiner von euch verhärtet werde durch die betrügliche Art der Sünde!“ [Lies Hebr. 3,7 - 4,2.] – Es ist erschreckend, wie sehr sich das Menschenherz Gott gegenüber verhärten kann. Pharao ist hier das Bild eines Menschen, der wohl die Folgen seiner Sünde – die Züchtigungen Gottes weggeschafft sehen möchte, aber über die Sünde selbst kein Herzeleid trägt! – Die Scheinbuße, welche unter den Züchtigungen Gottes um Erbarmen ruft, ist eine trügerische Frucht des natürlichen Herzens. Man findet sie häufig bei unbekehrten Menschen, wenn sie großem Unglück oder gar dem Tod ins Auge sehen! Sie rufen um Gnade, sie scheinen sich zu demütigen, sie sprechen es aus, daß sie sich zum Herrn bekehren wollen. – Werden sie dann gegen Erwarten des Arztes gesundwendet sich das Unglück, so sind alle guten Vorsätze wie weggeblasen! Sie hatten wohl für einen Augenblick den Schrecken des göttlichen Zorns gefühlt, doch ihr Herz haben sie nicht in aufrichtiger Buße und Hingabe dem Herrn gegeben.

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