Freitag, den 5. Juni 1925
Sacharja 14,20.21; 1. Samuel 16,7b
Uns, den Erlösten Jesu Christi, ruft der Apostel Petrus zu: „Als Kinder des Gehorsams bildet euch nicht nach den vorigen Lüsten in eurer Unwissenheit, sondern wie Der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel!“ - Bei echten Gotteskindern steht: „Heilig dem Herrn“ oder: „Dem Herrn geweiht!“ nicht nur über dem Versammlungssaal, sondern auch über der Privatwohnung - nicht nur über dem Harmonium im Wohnzimmer, sondern ebenso über dem Bett im Schlafzimmer und über dem Herd in der Küche - nicht nur auf dem Gesangbuch, sondern auch auf der Geldkassette - nicht nur über unseren Zusammenkünften mit den Gläubigen, sondern auch über unserem Wandel und Betragen unter den Gottfernen und über unserem Denken und Handeln, wenn wir allein und von Menschen ungesehen sind - nicht nur über unserem Umgang mit frommen Besuchern, sondern auch über unserem täglichen Verkehr mit den Allernächsten! - Du weißt schon, lieber Bruder, liebe Schwester, wie ich das meine - nicht nur äußerlich, sondern tief innerlich - nicht nur, was Worte und Mienen anbetrifft, sondern auch unser innerstes Herz und unser geheimstes Denken! „Denn nicht der ist ein Jude (d. h. ein Glied des wahren Gottesvolkes), der es äußerlich ist; noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleische Beschneidung. Sondern der ist ein Jude, der es innerlich (oder im Verborgenen) ist und Beschneidung ist die des Herzens - im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist!“ (Röm. 2,28.29; vgl. Ps. 73,1; Jer. 9,26; Röm. 4,12b; 1. Chron. 29,17.) „Euer Schmuck (und eure Heiligung) sei nicht auswendig, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unverweslichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott sehr köstlich ist!“ - Die echte, von Gottes Geist gewirkte Heiligung und Heiligkeit ist nicht wie die an den Weihnachtsbaum angehängten Äpfel, sondern wie die aus dem innersten Mark und Saft eines Obstbaumes hervorgewachsene Frucht. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“