Montag, den 2. April 1923
Psalm 132: Man lese heute zum Überblick den ganzen Psalm
Dieser kostbare Psalm ist höchstwahrscheinlich von Salomo verfaßt und am Tage der Einweihung des Tempels von den heiligen Sängern, den Leviten, angestimmt worden. Salomo selbst verwendet in seinem Weihegebet Worte dieses Psalms. (2. Chron. 6,41.42.) - Die Bundeslade, das machtvolle Zeichen der Gegenwart Jehovas inmitten Seines Volkes, war ja seinerzeit in die Hand der Philister gefallen. Diese sandten sie jedoch nach sieben Monaten zurück, weil sie die heilige Gegenwart des Gottes Israels nicht zu ertragen vermochten. [1. Sam. 4.] Jahrelang blieb die Bundeslade dann in Kirjath-Jearim im Hause Abinadabs, ziemlich unbeachtet vom ganzen Volke. [1. Sam. 6,21; 7,1.] Dann holte David gleich nach seiner Thronbesteigung dieselbe aus Kirjath-Jearim in der Absicht, sie nach Jerusalem zu bringen. Nachdem sie noch kurze Zeit im Hause Obed-Edoms eine Stätte gefunden, wurde sie endlich unter dem Jubel des ganzen Volkes auf den Berg Zion gebracht, wo David ein Zelt für sie errichtet hatte. [2. Sam. 6.] - Von hier wurde sie unter König Salomo am Tage der Tempelweihe - wiederum in feierlicher Prozession und unter dem Jubel des ganzen Volkes - in den soeben vollendeten Tempel gebracht und die Wolke der Gegenwart und Herrlichkeit Jehovas erfüllte das Haus. [Lies 2. Chron. 5,1 - 7,10.] - Unser Psalm trägt durchaus prophetischen Charakter und blickt hinaus auf Christum, den „Sproß“ - „das Horn Davids“, den von altersher verheißenen Messias und König Israels, unter dessen Zepter Gottes altes Bundesvolk wunderbar gesegnet werden wird. Gottes Gnade, Treue und Herrlichkeit kommt ja sowohl für Israel als für die Gemeinde allein in dem Herrn Jesus zur vollen Geltung und Entfaltung! - Die zweite Hälfte des Psalms ist gleichsam der strahlende Himmel, der sich über dem Gefilde der Glaubensentschlüsse und -gebete des ersten Teiles wölbt. Unverkennbar ist bei näherer Betrachtung das stufenmäßige Emporsteigen des Psalms von den „Mühsalen Davids“ (V. 1) zu der „Krone“, welche wie ein leuchtender Kranz auf dem Haupte des Messias blühen soll (V. 18) - von der Bitte: „Gedenke, Herr, an David!“ (V. 1) zu der Verheißung: „Ich will dem David ein Horn sprossen lassen!“ - Psalm 132 legt uns dar I. den liebenden Eifer Davids, dem Herrn ein Haus zu bauen (V. 1-5); II. die heilige Freude Salomos, die Bundeslade tatsächlich in den für sie erbauten Tempel bringen zu dürfen (V. 6-10); III. die Aussicht auf die glorreiche Erfüllung aller Israel gegebenen Verheißungen in dem wahren Davidssohne Jesus! (V. 11-18.)