BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
November 1922

Montag, den 20. November 1922


Psalm 130,2; 5,1-3.7.8; 55,1-8

Der Herr ist der große Hörer des Gebets. „Der das Ohr gepflanzt hat, sollte Er nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte Er nicht sehen?“ Doch läßt Er die Seele zu ihrer Läuterung häufig eine Zeitlang in ihrer Not; sie soll auch das Flehen und Bitten lernen. Wir haben oft den Eindruck, der Herr höre uns nicht, weil Er nicht gleich antwortet. Vielleicht aber will Er erst noch tiefere Zerbrechung und Beugung in uns bewirken! Vielleicht mußt du deine Sünde noch gründlicher einsehen, noch tiefer bereuen. - Beachten wir, daß die Männer und Frauen der Bibel laut beteten. Das hörbare Beten ist zwar nicht immer notwendig, wohl aber sehr förderlich für uns, denn wir sind viel gesammelter, wenn wir unsere Anliegen auch in Worte kleiden. Wer zum Gebet allein sein kann - und irgend ein Winkelchen oder einen einsamen Weg können die meisten wohl zum Alleinsein aufsuchen! - der rede mit seinem Gott, wie mit einem nahen, heiligen Freunde! - Doch hat auch das stille, nicht hörbare Gebet eine Stimme, die ebenso an Gottes Ohr dringt. Ja, selbst unsere Tränen und der tiefe Kummer, der kein Wort hervorbringen kann, redet laut zu Seinem liebenden und barmherzigen Herzen. Wie merkt eine liebevolle Mutter auf, wenn ihr in der Wiege liegendes Kindlein einen Ton von sich gibt; wie beachtet sie jeden Schmerzenslaut, wenn es gar krank ist! Der unendlich große, erhabene Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, neigt Sein Ohr und Seine allmächtige Hand streckt sich aus zur Hilfe, wenn hier auf Erden ein elendes Menschenkind zu Ihm fleht. „Die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und Seine Ohren merken auf ihr Schreien.“

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