BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Februar 1922

Donnerstag, den 9. Februar 1922


Man lese heute zum Überblick den ganzen Propheten Zephanja

Zephanja führt seine Abstammung auf den frommen König Hiskia (2. Kön. 18 - 20) zurück, dessen gleichfalls Gott hingegebener Urenkel Josia jetzt auf dem Thron war. (641-610 v. Chr.; 2. Kön. 22 u. 23.) - So ist also Zephanja königlicher Abstammung; sein Name bedeutet: „Der, welchen der Herr birgt (oder schützt) - ein kostbarer Name, den jeder Gläubige sich beilegen darf! (Vgl. Ps. 83,3 [Luther 83,4]; Ps. 31,19.20 [Luther 31,20.21].) - Obwohl zur Zeit des Auftretens Zephanjas die durchgreifende Reinigung des Volkes und Landes vom Götzendienst durch Josia entweder im Gange oder schon durchgeführt war, so waren doch noch genug Reste des tief eingewurzelten bösen Wesens und Götzendienstes im Volke vorhanden. Die Masse des Volkes war nur äußerlich reformiert; von Grund aus waren die meisten unverbesserlich und fürs Gericht reif! Schon Manasse, der Großvater Josias, hatte das Maß der Sünden voll gemacht und den Untergang des Reiches Juda unabwendbar heraufbeschworen. Josias persönliche Treue und sein durchgreifendes Reinigungswerk konnte nur einen Aufschub, nicht aber eine Aufhebung des angekündigten Untergangs bewirken! (Lies 2. Kön. 21,10-16; 23,25-27.)

Das kurze Büchlein Zephanja zerfällt in drei Abschnitte. I. Kap. 1,1 - 2,3: Der Prophet kündigt den großen Gerichtstag Gottes über die ganze Welt (V. 2 u. 3) - insbesondere aber über das Zweistämmereich Juda an. (Das Zehnstämmereich war ja schon durch die Assyrer vernichtet!) Noch mahnt er am Schluß zur Buße mit einem „Vielleicht!“ der Rettung. - II. Kap. 2,4 - 3,8: Das göttliche Gericht über die heidnischen Nachbarvölker Israels - die Philister, Moabiter und Ammoniter, sowie über die fernab wohnenden Äthiopier und über das stolze Assyrien mit seiner Hauptstadt Ninive. (Kap. 2,4-15.) Am schwersten aber wird Gottes Gericht das abtrünnige Jerusalem treffen, das soviel Gnade empfangen und verscherzt - soviel Sünde aufgehäuft hat! (Kap. 3,1-18.) - III. Kap. 3,9-20: In der heute noch zukünftigen Endzeit - wir sehen, von welcher Bedeutung und Tragweite die alttestamentlichen Propheten sind! - will der Herr Sein abtrünniges Bundesvolk aus schwerstem Strafgericht geläutert und erneuert herausbringen und es zum Namen und Ruhm machen auf der ganzen Erde. Auch die ganze übrige Völkerwelt wird gesichtet und gereinigt werden durch Gericht und dann, mit dem erlösten Israel an der Spitze, dem Allerhöchsten einmütig dienen. Das Schlußkapitel ist voll Trost und Herrlichkeit. - Zephanja weissagte ums Jahr 620 vor Christo; er ist ein Zeitgenosse des Jeremia, mit welchem er auch viel Gemeinsames hat. In seiner Weissagung wie auch in der Ausdrucksweise schließt unser Prophet sich vielfach an seine Vorgänger, besonders an Jesaja an, ohne jedoch irgendwie unselbständig zu sein. (Vgl. Zeph. 1,7 mit Hab. 2,20; Joel 1,15; Jes. 34,6; 13,3 u. a.) Auch ist beachtenswert, daß Zephanja mit Vorliebe auf den Wortlaut des 5. Buches Mose zurückgreift. In den Tagen Josias war ja das Gesetzbuch Moses im Tempel wieder aufgefunden worden und kam zu neuer Geltung im ganzen Volke! (Lies 2. Kön. 22,8 - 23,3!)

„Wie süß sind meinem Gaumen Deine Worte - mehr als Honig meinem Munde! Aus Deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad!“

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