Freitag, den 25. November 1921
Psalm 124,3-5
Ein französischer Christ, Barton Bouchier, welcher 1865 starb, sagt zu dieser Psalmstelle: „Ich bin ganz gewiß, daß es nicht einen Tag in unserem Leben gibt, da der Satan nicht unserer Seele das eine oder andere Netz stellt. Diese Netze sind um so gefährlicher, als man sie nicht sieht; und selbst wenn man etwas davon wahrnimmt, achtet man es vielleicht doch nicht! Und auch das ist mir sicher: Wenn irgend ein Gläubiger mit einem vor Gott und Menschen reinen Gewissen am Abend in sein Kämmerlein einkehren kann, so ist dies in keiner Weise seiner eigenen Kraft oder seinem Verdienst zuzuschreiben! Wahrlich, wenn der Herr nicht sein Beschützer gewesen wäre, so würde er den Zähnen des Löwen oder dem verderblichen Gift der Schlange zur Beute gefallen sein. Es gibt wohl keinen Heiligen - dieser Name wird ja allen wahren Glaubenden beigelegt! - der nicht zu dieser oder jener Zeit sehr lebhaft die Erfahrungen des Psalmisten gemacht hätte. Satan ließ all seine List und Bosheit gegen uns los; er ließ Einflüsterung auf Einflüsterung, Versuchung auf Versuchung folgen, wie bei Hiob, und wir waren schließlich daran, gänzlich zu verzagen und dem Verderben anheimzufallen! Da auf einmal, als wir nichts mehr zu hoffen wagten, mußte der Satan weichen, geschlagen und zuschanden gemacht mit all seinen Anschlägen. Das Netz war zerrissen und der Vogel war frei und konnte sich jubelnd in die Lüfte erheben! - Ja, der Herr hat eingegriffen. Unsere einzige, aber auch sichere Hilfe steht im Namen des Herrn!“