Sonntag, den 5. September 1920
4. Mose 6,1-5
Unser Herr Jesus Selbst war hier auf Erden im vollsten Sinne ein Gottgeweihter. Und wie sehen wir doch an Ihm all die Kennzeichen eines solchen in Vollkommenheit! Wie gänzlich verzichtete Er auf alle Annehmlichkeiten, Freuden und Genüsse dieser Welt! Sein Sinn war ganz auf Gott und Gottes Gnade gerichtet mit einer Hingebung, die durch nichts wankend gemacht werden konnte. Während die Füchse Höhlen und die Vögel des Himmels Nester haben, hatte Er, des Menschen Sohn, nicht, wohin Er Sein Haupt legte! - Keinen Ansprüchen, die die Natur erhob, wurde je auch nur für einen Augenblick gestattet, zwischen Jesu Herz und jenes Werk zu treten, welches Ihm von Gott aufgetragen war; nur für dieses war Er da. Auch auf jeden eigenen Wunsch und Willen verzichtete unser Herr als der wahre Gottgeweihte. Er sprach: „Ich bin vom Himmel herabgekommen - nicht auf daß Ich Meinen Willen tue, sondern den Willen Dessen, der Mich gesandt hat! … Meine Speise ist, daß Ich den Willen Dessen tue, der Mich gesandt hat, und Sein Werk vollbringe.“ (Joh. 4,34; 6,38; lies auch Luk. 22,42.) - Welch ein Vorbild für alle, die als Seine Jünger und Jüngerinnen wahre Gottgeweihte sein wollen hier in der Welt!