Sonntag, den 1. August 1920
Psalm 119,137.138
Unbedingte und vollkommene Gerechtigkeit - eine Gerechtigkeit, die unendlich erhaben ist - gehört zu den Wesenseigenschaften Gottes. Sie kennzeichnet auch Seine Urteile und Gerichte, Seine Handlungen und Zeugnisse. „Den Namen Jehovas will ich ausrufen: Gebet Majestät unserem Gott! Der Fels - vollkommen ist Sein Tun und alle Seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist Er!“ (5. Mose 32,4.) Die Betrachtung der göttlichen Gerechtigkeit wird jeden aufrichtigen Gläubigen zu tiefer Beugung und Anbetung führen vor seinem Gott und wird heilige Furcht in sein Herz senken und das Begehren, die eigenen Wege und Grundsätze täglich völliger in Übereinstimmung zu bringen mit dieser erhabenen Gerechtigkeit! V. 138: Jeder göttliche Erlaß geht aus Gottes Gerechtigkeit und Treue hervor. Ja, mit überaus großer Treue sucht unser Gott das Beste Seiner Menschenkinder, auch der weit abgeirrten. Wenn Er sie heimsucht, so tut Er es, um sie heimzubringen an Sein Vaterherz. - Und wie herrlich erweist sich Seine Treue an Seinen Kindern! Verweile einen Augenblick, lieber Leser, bei dem Wörtlein „gar sehr“ - in Treue gar sehr. Wie gut, daß wir es mit einem Gott zu tun haben, der mit äußerster Genauigkeit Treue hält - der Seine Verheißungen bis aufs kleinste wahrmacht, der mit erstaunlicher Pünktlichkeit die rechte Stunde einhält und durch alle Zeiten hindurch unwandelbar Derselbe ist. Mit einem solchen Herrn und mit Seinen Zeugnissen und Zusagen dürfen wir es wohl wagen!