BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
Juli 1920

Dienstag, den 27. Juli 1920


Psalm 119,129

Der Psalmdichter rühmt hier die göttlichen Zeugnisse als wunderbar. Sie sind erfüllt von wunderbaren Offenbarungen, Geboten und Verheißungen. Sie sind wunderbar ihrer Natur nach, denn sie stammen von Gott, sind durch Seinen Geist eingegeben, sind frei von jeglichem Irrtum und tragen in sich ein überwältigendes Zeugnis ihrer Wahrheit für jedes aufrichtige Gewissen. Welcher Mensch - und wäre es der weiseste - hätte je ein solches Buch geschrieben? Und wunderbar sind die göttlichen Zeugnisse auch in ihren Wirkungen auf die Seele, indem sie diese unterweisen, demütigen, läutern, erheben, strafen und trösten! Denken wir allein an die fünf Bücher Mose. Welch einen Reichtum, welche Mannigfaltigkeit enthalten sie! Oder stellen wir uns das Sittengesetz der zehn Gebote vor Augen. Ist es nicht wunderbar? Enthält es doch in wenigen Worten all die göttlichen, dem Menschen angepaßten Grundsätze der Gerechtigkeit und der Liebe! Um aber die Wunder der Heiligen Schrift zu schauen, müssen uns erst die durch Sünde und Gottentfremdung blind gewordenen Augen unseres Herzens aufgetan worden sein. Es gibt eben leider viele Menschen, die urteilen über die Bibel wie ein Blindgeborener über Farben! Wie aber wirken die wunderbaren Worte der Heiligen Schrift auf uns, die Kinder Gottes? Sprechen wir: „Wunderbar sind Deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele!“, d. h. mein Innerstes macht sie sich zu eigen, ich behalte und halte sie - ich setze sie in die Tat um in meinem Leben?

Ein schottischer Christ, James Mac Lagan, † 1852, schreibt zu diesem Vers: „Die ganze Heilige Schrift ist ein Wunder. Entstanden stückweise, ein Buch nach dem anderen, im Verlauf von nicht weniger als anderthalb Jahrtausenden, in gar verschiedenen Entwicklungsstufen der Menschheit, unter Völkern verschiedener Zunge geschrieben von Männern ganz verschieden in Charakter, Temperament, Anlage und Bildung - von Gelehrten und Ungelehrten, Vornehmen und Geringen, Knechten und Freien - in der verschiedensten Form: lehrhaft und erzählend, geschichtlich, prophetisch, allegorisch, poetisch - als Predigt oder Brief, kurz in allen Formen sprachlicher Darstellungskunst, dabei die schwierigsten und entlegensten Gebiete des Denkens behandelnd. Und trotz all dieser Verschiedenheit weist die Heilige Schrift keine Widersprüche auf, wie sie sonst unvermeidlich sind, wenn so verschiedene Verfasser sich nebeneinander äußern, sondern wir finden die erhabenste Harmonie im großen Ganzen wie auch in den Einzelheiten!“ - Ein sehr köstliches Zeugnis von der Herrlichkeit der Heiligen Schrift ist auch das Büchlein: Christus und die Schrift von D. theol. Adolph Saphir. Verlag: Leipzig, J. C. Hinrichsche Buchhandlung, Preis 2 bis 3 Mk.

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