Sonnabend, den 24. Juli 1920
Micha 6,8
Und nun das dritte wichtige Stück, das Gott von uns Gläubigen erwartet und in uns wirken will durch den Heiligen Geist: „Demütig zu wandeln mit deinem Gott!“ Ja, wie kostbar: Gott ist dein Gott, wenn du durch Jesum Christum mit Ihm versöhnt bist. Er spricht zu dir: „Ich bin dein Gott; Ich stärke dich, ja, Ich helfe dir, ja, Ich stütze dich mit der Rechten Meiner Gerechtigkeit!“ Du bist nun in die Gemeinschaft Gottes berufen und gebracht worden, und der Heilige Geist will eine immer innigere Verbindung, eine immer völligere Übereinstimmung zwischen dir und deinem Gott herstellen. Das tut Er vor allem durch die tägliche Einwirkung Seines Wortes auf deine Seele und dein Tun. (Ich nehme an, daß du dir täglich Zeit nimmst, allein in der Stille in deiner Bibel zu lesen, sonst kann von einem Wandel mit Gott überhaupt nicht die Rede sein!) Da gibt es für dich noch vieles zu lernen und vieles zu verlernen, vieles „anzuziehen“ und vieles „abzulegen“; merkst du es? (Lies Eph. 4,20-32; 1. Petr. 3,8-17.) - Dem ersten Betreten des Glaubensweges bei der Bekehrung müssen stetig weitere Glaubensschritte folgen, wenn du mit deinem Gott in dauernder Verbindung bleiben willst! Deshalb ist hier von einem „Wandeln mit Gott“ die Rede. Gott geht Seinen lichten, heiligen, geraden Weg, und wenn du nicht stecken bleiben, nicht von Ihm getrennt werden willst, dann mußt du dich nach Ihm, nach Seinem heiligen Sinn und Willen richten! Deshalb heißt es auch: „Demütig wandeln mit deinem Gott!“ Nicht du hast hinfort mehr zu wählen und zu bestimmen, wie du es früher in deinem Leben ohne Gott getan, sondern Er! Und wenn du Ihn für dich wählen und bestimmen - wenn du Ihn in deinem Herzen und täglichen Leben regieren läßt, dann wird dein Lebensweg reich gesegnet und erreicht hier auf Erden schon und hernach in der ewigen Herrlichkeit voll und ganz seine Bestimmung. Stehst du demütig deinem Gott gegenüber? Hast du schon den praktischen Glaubensgehorsam gelernt? Kennst du die wunderbare Ruhe und Zuversicht eines Herzens, das es gewöhnt ist, seinen Willen aufgehen zu lassen in dem heiligen Liebeswillen seines Gottes in allen Dingen?