Sonnabend, den 29. Mai 1920
4. Mose 4,29-33 (Die goldenen Bretter)
Wie sehr lag und liegt unserem Herrn Jesu daran, daß die Seinen ihr Einssein hier auf Erden schon in Glauben und Liebe verwirklichen möchten! Das zeigt uns Sein hohepriesterliches Gebet in Joh. 17! Und doch, wie sehr fehlt es unter den Kindern Gottes an dieser praktischen Wertschätzung und Betätigung ihres Einsseins in Christo! Satan hat das Seinige getan, um schon bald nach der Gründung der Gemeinde Uneinigkeit hineinzutragen und das herrliche Zeugnis zu verderben. Und wie groß ist heute die Trennung und Zersplitterung unter dem Volke Gottes! Wir haben auch im großen und ganzen nicht die Aussicht, die sichtbare Einheit der Gemeinde Christi hier auf Erden noch einmal wieder hergestellt zu sehen. Das ist und bleibt ein tiefer Schmerz, vor allem für unseren Herrn Jesum Selbst! Erst Seine Wiederkehr und unsere Heimholung in den Himmel wird diesen Schmerz und diese Schmach in Freude und Herrlichkeit verwandeln! - Doch ist für die Jetztzeit jedem Gläubigen eine wichtige Aufgabe gegeben; er hat die Möglichkeit und die Pflicht (welche ja zugleich solch hohes Vorrecht ist), mit einem Herzen voll Liebe all die Erlösten des Herrn zu umfassen, für all seine Brüder und Schwestern im Glauben zu beten und mit allen Glaubenden, mit denen er persönliche Berührung und Verbindung pflegen kann, das innige nahe Verhältnis zu verwirklichen, in welches die Gnade ihn gestellt hat! (Lies 2. Kor. 13,11-13; Eph. 4,1-3; 1. Petr. 1,22; 1. Joh. 3,14-23; 4,7 - 5,2.)