Sonnabend, den 1. Mai 1920
Micha 5,4.5
Assyrien war in den Tagen Michas die große Weltmacht. Zweimal wurde von ihr der fromme König Hiskia von Juda bedroht - ganz zu schweigen von der Assyrer Eroberungszug nach Samaria, der Hauptstadt Israels, welcher mit der Wegführung des Zehnstämmevolkes in die Gefangenschaft endete! - Ebenso wie Babel ist also auch Assyrien in der Prophezeiung die Verkörperung der gottfeindlichen Weltmacht. - Wir haben den Eindruck, daß sich unsere heutigen Verse vor allem auf die Endzeit, den Anbruch des Tausendjährigen Reiches, beziehen. Der treue König Hiskia, der es in seinem Vertrauen auf den lebendigen Gott einst wagte, der Weltmacht Assyrien zu trotzen, so daß deren stolzes Heer tatsächlich unverrichteter Sache von Jerusalem abziehen mußte (lies 2. Chron. 32), ist ein schwaches, aber deutliches Vorbild auf den herrlichen Messias und König Israels, Jesus. Wenn Er bereits Seine Herrschaft in Jerusalem angetreten haben wird, werden die letzten noch übrigen Feinde des erlösten Volkes Israel es noch einmal wagen, mit großen Kriegsscharen wider die heilige Stadt heranzuziehen in der Absicht, sie zu belagern - und das, obwohl der Herr Jesus, der Herr Himmels und der Erden, Seinen Thron schon aufgeschlagen hat in ihr! Dann aber werden diese vermessenen Feinde noch viel gründlicher und furchtbarer beschämt und zunichte gemacht werden als in den Tagen Hiskias. Der Glaubensmut, welcher jenen treuen König Judas und mit ihm seine Obersten und das Volk beseelte, wird in noch viel höherem Maße die gläubigen Juden der Endzeit erfüllen, welche unter der unmittelbaren Regierung und Heeresleitung des Herrn Jesu diesen letzten heranziehenden Feinden trotzen werden, angeleitet im Kampfe durch eine völlig ausreichende Zahl treuer und weiser Führer*), die Gott ihnen gibt! Und ein sofortiger, vollständiger und endgültiger Sieg wird ihnen zuteil werden. Die gewaltigen Kriegsscharen der Feinde werden völlig vernichtet werden durch die Wundermacht Jehovas, des Gottes Israels, und Christi, des Königs der Herrlichkeit. (Lies Jes. 28,5.6; Sach. 12,3-9; Hes. 38,39.)