BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1920
April 1920

Sonntag, den 11. April 1920


Einleitung zum zweiten Hauptteil (Kapitel drei bis fünf)

Wir haben hier in Kap. 3 bis 5 den zweiten Hauptteil der Weissagung Michas vor uns, der wieder mit einem an die Volkshäupter gerichteten „Höret doch!“ anhebt. Dieser Abschnitt enthält die Höhepunkte der auf den Messias bezüglichen Verheißungen. Christi Geburtsstadt Bethlehem wird uns - 700 Jahre vor der Zeit - genannt und Seine Größe, Gnade und Herrlichkeit gepriesen. Die gänzliche Verödung Zions wegen der Verderbtheit der bürgerlichen Oberen und der geistlichen Führer des Volkes wird in Kap. 3 angekündigt. Sie bildet den dunklen Hintergrund für die leuchtenden Heilsweissagungen in Kap. 4 und 5. Die endgültigen kostbaren Segnungen des Überrestes Israels in der heute noch zukünftigen Endzeit, nachdem er durch die Gerichtsdrangsale hindurchgerettet ist, werden hier beschrieben.


Micha 3,1-4

Mit heiligem Mut, wie ihn nur der Geist Gottes und ein vor Seinem Angesicht geführter Wandel verleihen kann, wendet sich der Prophet an die Geschlechts- und Familienhäupter des Volkes, welchen die öffentliche Gerichtspflege oblag. (Vgl. Jes. 1,10.) War es nicht ihre heilige Pflicht, das Recht zu kennen, d. h. es praktisch anzuerkennen, indem sie es in ihrem eigenen Leben übten und in ihrem Amt öffentlich zur Geltung brachten? Statt dessen war das Gegenteil der Fall. Sie haßten das Gute und liebten das Böse! Furchtbar, wenn dies von denen gesagt werden muß, welche dazu gesetzt sind, Vorbilder für das ganze Volk zu sein, die Rechtspflege zu üben und die allgemeine Ordnung aufrecht zu erhalten! Sie aber „ziehen den Leuten das Fell über die Ohren“; sie schinden nicht nur das Volk, indem sie es durch ihre Gewissenlosigkeit aller seiner Existenzmittel berauben, sie fressen es auf, indem sie einerseits ohne irgendwelche Bedenken sich selbst bereichern und auf Kosten anderer ein Herrenleben führen und andererseits ihre einfachsten Pflichten in der Verwaltung sträflich vernachlässigen. So führen sie des Volkes Untergang herbei. Wer dächte bei dieser Beschreibung nicht an das, was wir heute als Volk am eigenen Leibe empfinden und erfahren! - Doch Gottes Gerichtsstunde kommt. Je größer der Einfluß, je höher die soziale Stellung eines Menschen, desto größer seine Verantwortlichkeit, desto schwerer die Strafe seiner Ungerechtigkeit. Beim Hereinbrechen des göttlichen Strafgerichts werden jene schuldbeladenen Männer, die das Volk ins Verderben gerissen haben, bei Gott taube Ohren finden. Keine Hilfe, kein Erbarmen wird es für sie geben. Wie sie ihre bösen Werke getan haben in völliger Abkehr von Gott, so wird Er dann Sein Angesicht vor ihnen verbergen. Sie werden untergehen im göttlichen Zorn!

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