Freitag, den 13. Februar 1920
4. Mose 4,25.26; 2. Mose 26,36.37
Zu den Gegenständen, welche die Gersoniter zu besorgen hatten, gehörte auch der Eingangsvorhang der Stiftshütte.*) Dieser wurde an fünf leicht gebauten, goldüberzogenen Akazienholzsäulen, mit goldenen Haken versehen, aufgehängt. Dieser Eingangsvorhang war also in den gleichen Farben gewirkt wie jene zehn Cherubimteppiche (vgl. 4. und 5. Februar) und wie der Eingangsvorhang des Allerheiligsten (vgl. Bibellesezettel, 9. u. 10. November 1919) - nämlich in Purpurblau, Purpurrot, Karmesin und Weiß. Diese Farben weisen klar hin auf Christum, auf Seine himmlische Gesinnung, Seine Königswürde, Sein bitteres Leiden und Seine fleckenlose Reinheit.**) - Die vergoldeten Akazienholzsäulen deuten hin auf die Menschheit (Akazienholz) und Gottheit (Gold) Jesu Christi. Nur weil Er der heilige Menschensohn und zugleich Gottessohn war, konnte Er uns den Weg in die Gegenwart Gottes auftun! All unser Heil, der ganze Wert der durch Ihn vollbrachten Erlösung hängt für uns von Seiner heiligen Person ab. Beraube Ihn Seiner Sündlosigkeit, Seiner fleckenlosen Reinheit und Heiligkeit, in welcher Er als Mensch auf Erden erschien und wandelte - reiße Ihm die Krone Seiner ewigen Gottessohnschaft vom Haupte - und siehe, Sein für uns vergossenes Blut hat keinen Wert mehr, Seine herrliche Erlösungstat sinkt dahin, Sein Opfer wird zu nichts! „Kann doch ein Bruder nicht den Bruder erlösen noch ihn mit Gott versöhnen; denn es kostet zu viel, er muß es anstehen lassen ewiglich!“ (Ps. 49,8.9.) - Nein, nur ein Reiner konnte uns, die Unreinen, erlösen; nur das Blut des sündlosen, heiligen Lammes Gottes konnte unsere Sünden abwaschen, nur Er, der ewige Gottessohn, konnte uns, die wir ferne von Gott waren, an Gottes Vaterherz bringen als geliebte Kinder! - Dies alles wird uns bildlich durch den Eingangsvorhang des Heiligtums vor Augen gestellt und ins Herz geprägt!
Die goldüberzogenen Akazienholzsäulen, an denen der Vorhang hing, standen auf Füßen von Erz; sie sollten einen festen Stand im Wüstensand haben! Das Erz deutet in der Heiligen Schrift stets hin auf Gottes Gerechtigkeit im Gericht über die Sünde. Dieses Gericht hat Christus am Kreuze völlig für uns auf Sich genommen und durchgekostet. Gott „hat Ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit“; „die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm“! Nun ist Gottes Gerechtigkeit hinsichtlich unserer Sünde und Schuld völlig beruhigt und befriedigt; Jesus hat alles erduldet und geleistet, was diese heilige und unerbittliche Gerechtigkeit fordern konnte. Jesus Christus, der Gerechte - „Er ist die Sühnung für unsere Sünden!“
Wie herrlich und kostbar ist unser Herr Jesus, welcher uns die Tür und der Weg zu Gott geworden ist - durch welchen wir Gott nahegebracht worden sind auf ewig!