Montag, den 6. Oktober 1919
Psalm 119,92
Dasselbe Wort, welches Himmel und Erde trägt und erhält, trägt und erhält auch die Knechte und Mägde des Herrn in ihren Trübsalszeiten. Die Bibel gibt es vollständig zu, daß das Elend, die Bedrängnis und Not so groß sein kann, daß das Menschenherz darin zugrunde gehen muß, wenn es nicht seine Hilfe, seinen Halt und Trost in dem lebendigen Gott hat! Nun aber hat dieser lebendige Gott Sich geoffenbart für alle Menschen als die Liebe! So brauchte denn kein Mensch unterzugehen und umzukommen in irgend einem Elend und wäre es noch so groß. - Wie kommt es nun, daß dennoch so viele keinen Ausweg mehr sehen, in Verzweiflung sinken, den Verstand verlieren oder sich das Leben nehmen? Ach, weil sie sich nicht beugen wollen unter die mächtige Hand Gottes - weil sie nicht lassen wollen von der Sünde - weil sie dem Herrn Jesus, dem alleinigen Erlöser von der Schuld und Macht der Sünde, nicht vertrauen und huldigen wollen! Über wie viele muß Er klagen: „Ihr wollt nicht zu Mir kommen, auf daß ihr das Leben habet!“ (Joh. 5,40.) Das wahre Kind Gottes aber, wenn es die Nähe und Gemeinschaft seines Gottes liebt und sucht, findet nicht nur Trost, reichen Trost im Worte Gottes, sondern sogar überströmende Erquickung, wunderbare Kraft und Ruhe - ja, es findet seine ganze Kraft und Wonne in dem Gesetz seines himmlischen Herrn und gehorcht mit Freuden!