Sonntag, den 17. Februar 1918
Hosea 13,15b-16 (Luther 13,15b - 14,1)
Es wird in der kommenden Drangsals- und Entscheidungszeit Israels nicht nur solche Israeliten geben, die sich von Herzen zu Christo bekehren und in die verheißene Segnung eingehen. Ein anderer Teil der Kinder Israel wird dem Antichristen anhangen und dessen Auflehnung wider Christum, sowie auch sein schließliches Gericht und seinen Untergang teilen. Über diese unbußfertigen Juden der Zukunft wird der endgültige Zorn Gottes wie ein versengender Ostwind kommen - vielleicht indem Er Sich eines feindlichen Eroberers bedient - und die Quellen ihrer Macht und ihres Fortbestandes vernichten. - Wie in V. 14 die Segensverheißung, so tritt hier die Gerichtsdrohung ganz unvermittelt ein, welcher der unbußfertige Teil des Volkes erliegen soll. - Doch nicht nur für die Widerspenstigen der heute noch zukünftigen Endzeit war diese Strafankündigung Hoseas bestimmt, sondern zugleich für das hoffärtige Israel seiner Tage! Wenige Jahre nach dem Tode des Propheten, im Jahre 721 v. Chr., zog Salmanassar, der König von Assyrien, mit großer Heeresmacht herauf, schlug das Volk grausam mit dem Schwerte, belagerte die Hauptstadt Samaria drei Jahre lang, plünderte sie dann und führte das Volk in Gefangenschaft. „Samaria wird büßen, denn es ist widerspenstig gegen seinen Gott gewesen“, so hatte der Prophet gesagt. O, möchten doch die Menschen und besonders auch die Kinder Gottes eine heilige Furcht bekommen vor dem Drohen Gottes! „Wer dagegen sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen!“ (Spr. 28,14.)