Mittwoch, den 2. Januar 1918
Psalm 114,3-6
Was sah denn das Meer? Es schaute Ihn, den Gott Israels, inmitten Seines auserwählten Volkes. Und vor Seinem Machtgebot entfloh es. Mose streckte auf Gottes Befehl seinen Stab aus und ein gewaltiger Ostwind trieb die Fluten auseinander und trocknete den Meeresboden auf zu einem Wege für das bedrängte Volk Gottes. Seine Feinde aber wurden von den zurückbrausenden Wassern verschlungen. - Ähnlich war es am Schluß der Wüstenreise. Der über seine Ufer hinaus angeschwollene Jordan versperrte dem Volke den Eingang in das gelobte Land! Als aber die Füße der mit der Bundeslade vorausziehenden Priester die Wasser berührten, da wandten sich diese in der Richtung ihrer Quelle zurück und bildeten einen mächtigen Schutzwall, bis das Volk von mehr als einer Million Seelen trockenen Fußes den Boden des Landes der Verheißung erreicht hatte. - Ja, die Majestät des gesetzgebenden Gottes Israels offenbarte sich fernerhin so mächtig, daß der Sinai, dieses gewaltige Granitgebirge, erbebte und die umliegenden Hügel hüpften wie die Lämmer. Was war es denn, das die Natur veranlaßte, aus ihren gewohnten Bahnen zu weichen und ehrfurchtsvoll Raum zu machen? Jehova, der Gott Israels, griff ein zur Rettung und Befreiung Seines auserwählten Volkes! Zu dessen Diensten und Gunsten mußte sich die gesamte Schöpfung zur Verfügung stellen. (Vergl. Ps. 68,7.8 [Luther 68,8.9].) - Muß dem Herrn, unserem Gott, nicht auch heute Meer und Fluß, Berg und Tal, ja, die gesamte Schöpfung zu Diensten stehen, wenn es die Rettung und Befreiung eines Seiner Auserwählten gilt - wenn Er Sein erlöstes Volk schirmen, segnen, mehren will? Wahrlich, unter der Deckung und Führung Dessen, dem alle Dinge dienen, brauchen lautere Kinder Gottes sich nicht zu fürchten, mag die Bedrängnis augenblicklich selbst so groß sein wie die der Kinder Israel zwischen Migdol und dem Meere! „Wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken.“ (Röm. 8,28.)