BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
Dezember 1917

Sonnabend, den 1. Dezember 1917


Psalm 113,1.2

Dieser kurze Psalm, erfüllt mit dem Lobe Jehovas, bildet den Anfang des sogen. jüdischen Hallels (d. h. Lobgesang), welches Psalm 113 bis 118 umfaßt und an den drei hohen Festen der Juden - Passah, Fest der Erstlinge, Laubhüttenfest - vom versammelten Volke im Wechselgesang mit dem levitischen Sängerchor gesungen wurde im Vorhof des Tempels. Auch bei der Familienfeier der Passahnacht war dieser Lobgesang (Psalm 113 - 118) im Gebrauch. (Vgl. Mark. 14,26.) D. Edersheim, ein bekehrter Israelit, berichtet uns, der Talmud*) hebe hervor, wie sehr das „Hallel“ namentlich für das Passahfest geeignet sei, da es nicht nur im allgemeinen die Güte Gottes gegen Israel, sondern vor allem auch die Errettung aus Ägypten feiere (vgl. Ps. 114), und darum sehr passend mit der Aufforderung beginne: „Lobet, ihr Knechte Jehovas, lobet den Namen Jehovas!“ denn durch die Befreiung aus Ägypten wurden die Israeliten aus Sklaven Pharaos Knechte Jehovas. - Psalm 113 preist sowohl die Erhabenheit als die Herablassung und Güte des HERRN.

Beginnend mit dem allgemeinen Aufruf an das Volk Gottes: „Lobet den HERRN!“ („Halleluja!“) werden sodann in erster Linie die Knechte Jehovas ermuntert, Seinen Namen zu erheben. Nach Gottes Absicht sollten alle Erlösten nicht nur Kinder Gottes, sondern gleichzeitig auch Seine Knechte und Mägde sein, denn wir sind „bekehrt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“. Früher haben wir der Welt, dem eigenen Willen, der Sünde gedient - wie arm und unglücklich war unser Leben! Jetzt, da wir Knechte und Mägde Gottes und Jesu Christi sind, dürfen Jubellieder aus unserem Herzen aufsteigen, denn „der HERR ist gut, in dessen Dienst wir stehen“. Wenn Seine eigenen Diener Gott nicht preisen, wer wird es tun? Was ist heute aus deinem Herzen und von deinen Lippen zu Gott aufgestiegen, Kind Gottes? - Der Name des HERRN - jeder der vielen köstlichen Namen, die die Schrift uns nennt - bezeichnet uns Seine wunderbaren Eigenschaften, Sein Wesen. Anbetend dürfen wir uns in die Erkenntnis unseres Gottes versenken - sollen wir doch wachsen in derselben, indem wir mit dem Herzen erforschen, was uns die Schrift von Ihm, unserem großen Gott, sagt! Je mehr wir das tun, desto inbrünstiger werden wir Seinen Namen loben. Und wenn du das vielleicht bis jetzt noch wenig geübt hast, dann tue es „von nun an“ und höre nicht auf damit, bis du es „in Ewigkeit“ mit allen Erlösten fortsetzest. Ja, lobe den HERRN, meine Seele!

*) Der Talmud ist eine Zusammenstellung der aus dem Gesetz Moses hergeleiteten jüdischen Verordnungen und ihre Anwendung auf die mannigfachen Verhältnisse des bürgerlichen und religiösen Lebens der Juden. Im Gegensatz zu den durch Gottes Geist eingegebenen fünf Büchern Mose ist der Talmud ein menschliches, mit vielerlei Irrtümern durchsetztes Buch.

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