BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Oktober 1917

Freitag, den 26. Oktober 1917


Psalm 111,1

Dieser Psalm ist der erste von drei aneinander gefügten Halleluja-Psalmen. In engster Verbindung steht er mit Psalm 112. Das ist - abgesehen von der tiefen inneren Übereinstimmung - schon äußerlich darin ausgedrückt, daß beide, Psalm 111 und 112, alphabetisch sind, d. h. ihre 22 Zeilen tragen im Grundtext je einen der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets der Reihe nach an der Spitze, jedenfalls um sich dem Gedächtnis leichter einzuprägen. (V. 1-8 enthalten je zwei Zeilen, V. 9 und 10 je drei Zeilen, wie der Leser in beiden Psalmen leicht erkennen kann.) - Psalm 111 ist ein Lobgesang auf des HERRN Werke in der Schöpfung, Vorsehung und Erlösung. Luther sagt: „Dieser Psalm sieht mich an, als sei er aufs Passahfest gemacht und gebraucht worden, beim Passahlamm dem HERRN zu danken für all Sein Tun mit Seinem Volke Israel.“ - Zu aller Zeit ist dieser Psalm geeignet, das Volk Gottes zu tieferer Erkenntnis seines herrlichen Gottes aufzufordern und zu führen, auf daß es diese Erkenntnis dann umsetze in praktische Ausübung wahrer Gottesfurcht und Gottseligkeit!

Unter dem auch für unser Ohr bestimmten Aufruf: „Halleluja!“, d. h. „Lobet den HERRN!“ beginnt der heilige Sänger damit, selbst seinen Gott mit dankbarem Herzen zu preisen. Die beste Weise, Andere zum Lob des HERRN zu erwecken, ist, daß unser eigenes Innerstes mit Preis und Dank gegen Ihn erfüllt ist. - Köstlich ist es für ein aufrichtiges Herz, im vertrauten Kreise lauterer Kinder Gottes seinen Gott zu erheben - mit ihnen dem Vater die Anbetung und Huldigung darzubringen, die Ihm durch Jesum Christum so wohlgefällig ist. Herrlich ist es auch, wenn bei besonderen Gelegenheiten eine große Versammlung von Gläubigen von nah und fern zusammenströmt und der Einzelne aus dankbarem Herzen einstimmen darf in den weithin schallenden Lobpreis der göttlichen Gnade, der sich aus Hunderten von Kehlen zum Himmel erhebt! Solche Gelegenheiten sind jetzt in der Kriegszeit selten, ja vielfach unmöglich geworden. Um so stärker wird unser Sehnen nach dem Augenblick, da wir im Himmel mit allen Erlösten den nie endenden Lobgesang anstimmen werden zum ewigen Ruhme Gott und dem Lamm! - Wie wichtig aber im Blick auf jenen Tag die Selbstprüfung: Wie sieht es heute in meinem Herzen aus? Stehe ich lauter und aufrichtig vor meinem Gott? Ist mein Herz und mein Wandel gereinigt, so daß ich Ihn wohlgefällig und freudig preisen kann im Kreise der Miterlösten?

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