Montag, den 9. April 1917
Hosea 4,15.16
War Israel fast aussichtslos in den Götzendienst versunken, so sollte das benachbarte Juda, über welches noch das Haus Davids herrschte und das in Jerusalem das wahre Heiligtum und den rechtmäßigen Gottesdienst hatte, sich nicht durch Teilnahme an Israels schrecklichem Treiben verschulden. Juda sollte nicht nach Gilgal und Beth-Awen, zwei beliebten Stätten abgöttischen Dienstes in Israel,*) hinaufgehen. Es war Jehova ein Greuel, daß man den Schwur bei Seinem heiligen Namen mit solch schändlichem Götzendienst verband. - Was wird Er, der heilige HERR, dazu sagen, wenn man heute sich „gläubig“ und „bekehrt“ nennt, also Seinen Namen trägt und im Munde führt, und zugleich der Welt, der Eitelkeit und der Sünde dient? - Juda wird hier vor Israel gewarnt, denn das letztere ist störrisch und widerspenstig geworden gleich einer kraftstrotzenden Kuh, die sich unter kein Joch geben will. Dem Volke war seines Gottes Gebot lästig, alle Vorschriften waren ihm zu eng, und so hatte es „das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen“. (Jer. 5,5; vergl. Sach. 7,11.) Gott aber wird es nun allen Gefahren preisgeben wie ein wehrloses Lamm, das keinen Herrn hat und auf weitem Felde den Raubtieren zur Beute wird; also sollte Israel unter die heidnischen Nationen verbannt und zerstreut werden. - Auch im Neuen Testament werden wir ernstlich gewarnt vor dem Umgang mit Menschen, die sich zwar Christen, „Brüder“ und „Schwestern“, nennen, deren Wandel aber nicht gelöst ist von Welt und Sünde. (1. Kor. 5,11; 15,33; 2. Thess. 3,6.) Alles Böse wirkt ansteckend, und wenn du an jemandes Sünde teilnimmst, so wirst du auch von dessen Strafe zu schmecken bekommen! (1. Tim. 5,22.)