BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
Januar 1917

Mittwoch, den 3. Januar 1917


Psalm 103,4.5

Der Begnadigte weiß es wohl, welch schrecklichem Ende er auf dem früheren Wege unaufhaltsam zueilte! Verdammnis und Verderben (wörtlich: „die Grube“) ist das Ziel, welchem kein sündiger Mensch am Schlusse seiner Lebensbahn ausweichen kann - es sei denn, die Gnade habe ihn beizeiten ergriffen und seine Füße gestellt auf den Weg des Lebens und des Friedens! Doch schon Hiob rühmt und preist den einen „Gesandten“ Gottes, jenen „Mittler zwischen Gott und dem Menschen“, welcher erbarmend in den Riß trat und sprach: „Erlöse ihn (den Sünder), daß er nicht in die Grube hinabfahre: Ich habe eine Sühnung gefunden!“ (Hiob 33,23.24; vergl. 1. Tim. 2,5.6; Hebr. 9,27.28.)

Jesus, Du hast uns die ew’ge Erlösung erfunden,
Fried’ und Gerechtigkeit hast Du am Kreuze verbunden.
O wie Dein Blut Wunder der Gnade nun tut:
Leben entströmt Deinen Wunden!

Ja, statt ewigem Verderben ewiges Leben, statt Untergang und ewiger Qual und Finsternis nun ewige Seligkeit und Herrlichkeit bei Gott - das ist der Besitz und die kostbare Aussicht des Erlösten. Nicht nur rettet Gott den an Jesum Christum Glaubenden vom Verderben, nein, Er krönt ihn mit Güte und Erbarmungen, so daß er als ein schon jetzt aus dem Tode zum ewigen Leben Gelangter in Demut rühmen darf: „Ich hatte gesündigt und die Geradheit verkehrt, aber es ward mir nicht vergolten: Er hat meine Seele erlöst, daß sie nicht in die Grube fahre und mein Leben erfreut sich des Lichts!“ (Hiob 33,27.28; vergl. Ps. 116,8.9.) - Und nun speist und sättigt Gott uns als erlöste Sünder und gekrönte Priester und Könige „mit dem Guten Seines Hauses, mit dem Heiligen Seines Tempels“ (Ps. 65,4), und unser Mund strömt über von dem Lobe Dessen, der unser Herz so reich macht. Selbst im Alter, in Krankheit und Leiden, ja auch inmitten der Entbehrungen und Nöte des Krieges, da unser äußerer Mensch verfällt, kann und will Gott deinen inneren Menschen, o Kind Gottes, von obenher Tag für Tag erneuern durch Sein kostbares Wort und die Darreichungen Seines Geistes, so daß „deine Jugend sich erneuert wie die des Adlers“.*) Die ewige Kraft des ewigen Gottes teilt sich den „Müden“ und den „Unvermögenden“ mit, welche mit Zuversicht auf Ihn harren! Mögen ihre Glaubensflügel auch einen Augenblick gesunken sein - sie heben sie von neuem in der Kraft der dargereichten Gnade und schwingen sich über Leid, Arbeit und Pein dieser dunklen Erde immer wieder empor zu den lichten Höhen ihrer himmlischen Heimat! (Lies Jes. 40,28-31.)

*) Die Lebenskraft des Adlers, dieses furchtlosen, majestätischen Vogels, der sich am höchsten von allen Vögeln zum Himmel aufschwingt, ist bekanntlich fast unverwüstlich; er erreicht ein hohes Alter.

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