BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
Januar 1917

Neujahr, den 1. Januar 1917


Einleitung zu Psalm 103

Dieser Psalm Davids - einer der köstlichsten und reichhaltigsten, so daß man ihn eine Bibel im kleinen nennen möchte - ist das Loblied einer aus Sünde und Welt wahrhaft befreiten Seele, welche durch den Glauben volle Begnadigung bei Gott nachgesucht und erlangt hat. Sie steht an dem goldenen Altar der Anbetung und bringt ihrem Gott das Ihm so köstliche Opfer des Dankes und des Lobpreises dar, das Seinen Namen erhebt und Seine Gnade verherrlicht. - Ist es denn in unserer schweren Kriegszeit mit all ihrem Druck, ihren Sorgen, Schmerzen und Bedrängnissen möglich, das neue Jahr mit einem Lobpsalm zu beginnen? fragt mancher. Wir achten wahrlich die schwerbedrohte und -bedrängte Lage unseres Volkes und Landes nicht gering, noch fehlt uns das tiefe Empfinden für den furchtbaren Ernst unserer Zeit und für das namenlose Weh und Herzeleid, Dunkel und Gedränge, darin der Einzelne wie auch die ganze Welt steht! Und dennoch - wer wirklich die erlösende, sündentilgende Gnade Gottes durch Christum am eigenen Herzen und Leben erfahren hat, der wird sich auch in schwerer Zeit mit den Flügeln des Glaubens aufschwingen und mit allen wahren Kindern Gottes eintreten in das lichte Heiligtum der Gegenwart Gottes. Ihm, unserem Vater, durch Jesum Christum, unseren HERRN, die Opfer des Lobpreises darzubringen, welche Ihn verherrlichen und zugleich unsere eigenen Herzen reich machen in der Gnade - das ist zu aller Zeit unser erhabenes Vorrecht als Erlöste Gottes!

Psalm 103,1.2

David beginnt damit, seine eigene Seele zum Preise seines Gottes aufzurufen und all seine inneren Kräfte zu dieser gesegneten und heiligen Tätigkeit zu sammeln und zu einigen. Um den HERRN würdig preisen zu können, wollen wir sinnen über all Seine Güte und uns Seine ungezählten Wohltaten ins Gedächtnis rufen. Ach, wir vergessen so leicht das, was groß und lebendig vor unserer Seele stehen sollte, während unser Gedächtnis so manches aufhäuft, was viel besser längst der Vergessenheit anheimgefallen wäre! Der Jahreswechsel ist eine gute Gelegenheit, in den Kammern unseres Gedächtnisses Reinheit und Ordnung zu schaffen - hinauszuwerfen, was wertlos und schädlich ist und das hervorzuholen und in den Vordergrund zu stellen, was in Zeit und Ewigkeit unserer dankbaren Betrachtung wert ist: das wunderbare Gnadenwirken und Wohltun unseres Gottes an uns! - David gibt uns hier ein Beispiel, wie ein geistlich gesinntes Gemüt die Wohltaten des HERRN einschätzt; ihm steht das, was Gott an seiner Seele getan hat, unendlich höher als alle äußeren Gaben und Gütigkeiten, obwohl wir ganz gewiß gerade in der Kriegszeit neu gelernt haben, auch die letzteren in ihrer Bedeutung voll und ganz zu würdigen. - Mögen andere beim Übergang in ein neues Jahr ängstlich sorgen oder gar unzufrieden murren - lobe du, meine Seele, den HERRN! - Die Heiligkeit des Namens Gottes steht dem Psalmisten im Vordergrund; ist sie auch dir und mir kostbar? Nur wer im eigenen Herzen und Wandel die Heiligkeit liebt, wird den heiligen Namen des HERRN in Wahrheit preisen können!

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