BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Jahrgänge -- 1916 -- 22. Juni
Diese BLZ Andacht: -- IM ORIGINAL – Erweiterte Form

Voriger TagNächster Tag

JAHRGANG 1916
Juni 1916

Donnerstag, den 22. Juni 1916


3. Mose 13,14-15. 35-36

Es war möglich, daß bei einem Geheilten, Gereinigten das alte Übel sich wieder einstellte. Zeigte sich „rohes Fleisch“ an irgend einer Stelle seines Körpers, so war dies das Zeichen, daß der alte Aussatz von neuem wucherte, und das war stets verunreinigend und aus der Gemeinschaft Gottes und Seines Volkes ausscheidend! – So ist es leider, wie wir alle aus schmerzlicher Erfahrung wissen, möglich, daß sich bei einem durch Christum geretteten und Gereinigten neu die Wirksamkeit der Sünde und der alten Natur zeigt. Bei dem Bekehrten ist die Sünde gerade so sehr sündig und verunreinigend, wie bei einem Ungeretteten – ja, in verschiedener Hinsicht weit schlimmer! Von dem Unbekehrten kann man nichts anderes als Sünde und Verkehrtheit in irgend einer Form erwarten: „Es gibt keinen … faulen Baum, der gute Frucht bringt!“ (Luk. 6,43.) Bei dem Geretteten dagegen erwarten Gott und Menschen, daß er – vom Sündenschaden geheilt – nun getrennt von allem Bösen und Alten, gelöst von Sünde und Eitelkeit, in Neuheit des Lebens wandelt und Gott dient!*

* Wir wissen wohl, daß auch der Gerettete noch die alte Natur in sich trägt und daß bis ans Ende die Möglichkeit und Gefahr des Sündigens für ihn besteht. Aber duch die Gnade soll es ihm geschenkt werden, solche Möglichkeit und Gefahr zu vermeiden und sich der Sünde für gestorben zu halten durch Wachsamkeit und Glauben. (Röm. 6,11; 1. Petr. 4,1-2.) Deshalb heißt es: „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten“ (Gal. 5,24); d.h. Sie haben das Fleisch, die alte Natur, wohl noch in sich, aber sie erachten sie als gekreuzigt (Röm. 6,6) und in keiner Weise berechtigt, sich in Gesinnung, Wort und Tat kundzugeben.

Wenn der Erlöste sündigt, so ist das ein Unglück, eine Entgleisung aus seiner geebneten Bahn: „es ist der Aussatz“. – Hilft es dem Gläubigen irgend etwas, den Schaden zu verbergen, seine Sünde zu entschuldigen, zu bemänteln, sie vor dem eigenen Gewissen und vor Anderen kleiner und geringfügiger darzustellen als sie ist? Ach, das geschieht nur zu häufig, und doch wird dadurch das Übel nur vergrößert, die Schuld nur vermehrt! Wer seinen Fehltritt, noch zu entschuldigen oder zu verdecken sucht, ist nicht aufrichtig betrübt und gebeugt über denselben; es fehlt noch an wahrer und gründlicher Buße!

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 01.10.2013 07:50 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)