Sonnabend, den 3. Juni 1916
Lukas 2,1-20
Ob die Historiker die Geburt des Herrn zwei Jahre früher oder später legen, ist gleich. Die Tatsache wagt niemand zu bestreiten. Gottes Weisheit verhüllte das Jahr, die Jahreszeit und den Tag der Geburt des Herrn. Keine menschliche Berechnung kann finden, was Gott verhüllte. Was aber nötig zu unserem Heil, hat Gott enthüllt. In die Nacht der Völker und der Sünde leuchtete das Licht aus den Himmeln, der „Aufgang aus der Höhe“. Die Engelscharen Gottes wurden gesehen, ihr Lobgesang vernommen, die unsichtbare Welt trat sichtbar in die vergängliche Schöpfung, als Der erschien, von dem, zu dem, durch den alle Dinge sind, in welchem alles besteht. (Vergl. Kol. 1,15-17.) Die Tatsache der Geburt des Sohnes Gottes auf Erden hat die Gestalt der Staaten und Völker, die Lebensinteressen und Lebensanschauungen von Millionen Menschen verändert. Hat diese Tatsache auch mein Herz, mein Leben und meine Lebenshoffnungen umgestaltet?