Montag, den 31. Mai 1915
Psalm 83,9-18
Der Psalmist gedenkt der großen Triumphe, welche durch Gottes Eingreifen der kleinen Schar Israels gegeben wurde durch Glauben. Von Sisera lesen wir (Richter 4), wie er durch Jaels, eines Weibes, Hand fallen mußte; Jabin, der König der Kananiter, sah seine gewaltigen Heerscharen mit den 900 eisernen Wagen am Bache Kison zugrunde gehen. Der Psalmist gedenkt an Midians unzählbare Heerscharen, welche durch die 300 Streiter Gideons in die Flucht geschlagen wurden; ihre Könige Sebach und Zalmunna wurden gefangen, getötet (Richter Kap. 7 - 8). Die Feinde hatten gesagt: „Laßt uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes!“ Nun trieben die Großtaten Gottes, durch welche Jehova Sein Volk zum Siege führte, den Psalmisten dazu, von Gott die Hilfe zu erwarten, wenn auch eine Welt von Feinden sich verschworen hätte gegen Gottes Volk. Aber Asaphs Gedanken gingen doch höher als nur auf Vernichtung der Feinde. Er fleht: „Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie Deinen Namen, Jehova, suchen.“ Er betet, daß der Feind hinweggeschreckt werde für immer, daß er mit Scham bedeckt umkomme - aber dann erfleht er noch etwas anderes: „Damit sie erkennen, daß Du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde.“ Hier steht Asaph hoch über den Gedanken, welche die meisten Deutschen (auch viele Gläubige in Deutschland), in betreff der Feinde unseres Vaterlandes haben. Gott schenke unserem Volke Gnade, daß wir bei aller Energie des Kampfes, bei aller Entschlossenheit zum Siege dies erflehen, daß Gott Ehre werde, und daß die gottlosen, von Satan verblendeten feindlichen Nationen in Gottesfurcht gebeugt werden und erkennen, daß sie es bei ihrer großen Verschwörung mit dem heiligen Gott zu tun haben, der sie wegen ihrer Ungerechtigkeiten zur Verantwortung ziehen wird.