Vorige Andacht -- Nächste Andacht
4. Mose 21,4-9
4 Da zogen sie von dem Berge Hor auf dem Wege gegen das Schilfmeer, daß sie um der Edomiter Land hinzögen. Und das Volk ward verdrossen auf dem Wege 5 und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, daß wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und unsre Seele ekelt vor dieser mageren Speise. 6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, daß viel Volks in Israel starb. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir wider dich geredet haben; bitte den HERRN, daß er die Schlangen von uns nehme. Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie zum Zeichen auf; wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie auf zum Zeichen; und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
5. Mose 6,16-19
16 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versuchtet zu Massa, 17 sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und Rechte, die er geboten hat, 18 daß du tust, was recht und gut ist vor den Augen des HERRN, auf daß dir's wohl gehe und du hineinkommest und einnehmest das gute Land, das der HERR geschworen hat deinen Vätern, 19 daß er verjage alle deine Feinde vor dir, wie der HERR geredet hat.
Da die Edomiter Israel den Durchzug verwehrten, mußte der große Umweg nach Süden bis zur Nordspitze des Älanitischen Meerbusens (gleich der westlichen Meereszunge hieß auch diese östliche damals „Schilfmeer“) gemacht werden. Um das ganze Gebirge Seir herum mußte Israel ziehen. Über diese erneute Verlängerung der Wüstenreise wird das Volk ungeduldig und lehnt sich auf gegen Gott und gegen Mose. (Jeder Bibelleser sollte biblische Landkarten haben und gebrauchen lernen. In den neueren Bibeln sind meistens solche. Man achte darauf, sie zu erhalten und gebrauche sie, z. B. gerade um für die Reise der Kinder Israel von Ägypten nach Kanaan ein wirkliches Verständnis zu gewinnen und die ganze Lage Palästinas kennen zu lernen!)
Unzufriedene Glieder des Volkes Gottes überhäufen stets die treuen und geheiligten Führer, die Gott ihnen gibt, mit Vorwürfen! Der Teufel beeinflußt sie. Ruft uns aber die Schrift nicht zu: „Gehorchet euren Führern und seid unterwürfig! denn sie wachen über euren Seelen, als die da Rechenschaft geben sollen, auf daß sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich!“? Ja, wie oft hat wohl Mose schwere Seufzer zu Jehova emporschicken müssen über das Volk, das er so sehr liebte! Haben die, welche sich um deine Seele bemühen, auch schon seufzen müssen über dich? Oder können sie mit Freuden von dir Rechenschaft geben, wenn der Herr Jesus sie fragt: „Wie steht’s mit dem Paul? und wie geht’s mit der Maria? und mit der Emma?“ (Lies 1. Kor. 16,15-18; 1. Thess. 5,12.13.)
Auflehnung gegen treue Führer - Unzufriedenheit mit Gottes Führung bedeutet Christum versuchen! Hast du das schon einmal bedacht, Kind Gottes? - Statt auf ihren herrlichen Gott zu vertrauen, welcher das Volk 40 Jahre lang täglich so wunderbar versorgt hatte, lehnen sie sich gegen Ihn auf und murren - schmähen auch das kostbare Manna, das den Engeln im Himmel mundet! (Vgl. Ps. 78,23-25; 4. Mos. 11,1-9.)
Uns ruft die Schrift zu: „Laßt uns Christum nicht versuchen, gleichwie etliche von jenen Ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden! Murret auch nicht, gleichwie etliche von jenen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden!“ Was heißt: den Herrn versuchen? Das heißt Ihn kränken, Ihn beleidigen durch Ungehorsam, durch Mißtrauen, durch Unzufriedenheit und Murren, durch jede Art von Sünde - Ihn zu heiligem Zorn und Strafgericht reizen. Das hat das Volk Israel oft, oft getan in allen Perioden seiner Geschichte. Und ach! die Christen haben es noch viel mehr getan und tun es vielfach heute in erschreckender Weise! [Lies 2. Mos. 17,2.7; 5. Mos. 32,15-19; Ps. 78,56-64.] - Auch uns gilt das heilige Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!“
(Freitag 23. Juli 1926)