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4. Mose 13,26-33
26 gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel in die Wüste Pharan gen Kades und sagten ihnen wieder und der ganzen Gemeinde, wie es stände, und ließen sie die Früchte des Landes sehen. 27 Und erzählten ihnen und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, dahin ihr uns sandtet, darin Milch und Honig fließt, und dies ist seine Frucht; 28 nur, daß starkes Volk darin wohnt und sehr große und feste Städte sind; und wir sahen auch Enaks Kinder daselbst. 29 So wohnen die Amalekiter im Lande gegen Mittag, die Hethiter und Jebusiter und Amoriter wohnen auf dem Gebirge, die Kanaaniter aber wohnen am Meer und um den Jordan. 30 Kaleb aber stillte das Volk gegen Mose und sprach: Laßt uns hinaufziehen und das Land einnehmen; denn wir können es überwältigen. 31 Aber die Männer, die mit ihm waren hinaufgezogen, sprachen: Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk; denn sie sind uns zu stark, 32 und machten dem Lande, das sie erkundet hatten, ein böses Geschrei unter den Kindern Israel und sprachen: Das Land, dadurch wir gegangen sind, es zu erkunden, frißt seine Einwohner, und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. 33 Wir sahen auch Riesen daselbst, Enaks Kinder von den Riesen; und wir waren vor unsern Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch vor ihren Augen.
In feierlicher Gemeindeversammlung erstatten die Kundschafter Bericht. Zunächst bestätigen sie alle zwölf, daß sie Gottes Aussage und Zusage betreffs des Reichtums und der Fruchtbarkeit des verheißenen Landes buchstäblich bestätigt gefunden haben: „Wirklich, das Land fließt von Milch und Honig“, müssen sie sagen, wie Gott es schon bei der Berufung Moses ihm und dem Volke gesagt hatte! (Vgl. 2. Mos. 3,8.17.)
Und aus den mitgebrachten Früchten konnte das letztere mit eigenen Augen etwas von dem Reichtum des Landes sehen. O daß die Menschen - daß wir es doch immer glaubten, daß alles, was Gott sagt, tatsächlich so ist. Er erfüllt alle Seine Zusagen aufs pünktlichste und herrlichste! „Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was Er zusagt, das hält Er gewiß.“ Glaubst du das? - Unter den Kundschaftern stellt sich nun ein großer Unterschied heraus. Nur zwei von ihnen waren Männer des Glaubens und der Treue gegen Gott, Kaleb und Josua. Die übrigen, so begabt und klug sie sein mochten, urteilen nach eigenem Sinn und eigener Meinung. Der Glaubensgehorsam und das Vertrauen zu der Treue und Macht Gottes fehlt bei ihnen! Und so blicken sie auf die allerdings ernsten Hindernisse und Schwierigkeiten, welche der Besitznahme des Landes im Wege zu stehen scheinen, und machen das Herz des Volkes verzagt, statt es im Glaubensmut zu bestärken.
Es ist schon eine schlimme Sünde gegen den treuen Gott, wenn jemand in seinem eigenen Herzen verzagt und kleingläubig ist. Aber eine viel größere Verantwortung und Schuld ladet derjenige auf sich, welcher andere in den eigenen Unglauben hineinzieht - andere verzagt und glaubenslos macht - vielleicht das schwache Fünklein ihres Mutes und Vertrauens auslöscht! (Lies 4. Mos. 32,7-11; Matth. 23,13; Mark. 9,42.)
Dies geschieht sehr vielfach unter den Gotteskindern. Nur wer selbst im lebendigen, freudigen Glauben steht, kann anderen zum Glauben helfen! Kleinglaube und Unglaube wirken schädlich und ansteckend auf andere. (Lies 4. Mos. 14,1-4!)
Wer Gott und Seinem Worte nicht glaubt, versündigt sich aufs schwerste! „Sehet zu, Brüder, daß nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei!“ (Hebr. 3,12.)
(Donnerstag 8. März 1923)