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19. Anfertigung eines tragbaren Brandopferaltars aus Akazienholz mit Kupfer überzogen (2. Mose 38,1-7)
2. Mose 38,1-7
1 Und er machte den Brandopferaltar von Akazienholz, fünf Ellen lang und breit, gleich viereckig, und drei Ellen hoch. 2 Und machte vier Hörner, die aus ihm gingen auf seinen vier Ecken, und überzog sie mit Erz. 3 Und machte allerlei Geräte zu dem Altar: Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen, alles aus Erz. 4 Und machte am Altar ein Gitter wie ein Netz von Erz umher, von untenauf bis an die Hälfte des Altars. 5 Und goß vier Ringe an die vier Enden des ehernen Gitters für die Stangen. 6 Dieselben machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Erz 7 und tat sie in die Ringe an den Seiten des Altars, daß man ihn damit trüge; und machte ihn inwendig hohl
Auf dem ehernen Altar mußte Tag und Nacht ein Feuer brennen. [3. Mos. 6,5. 6.]
Dies ist ein Sinnbild der richtenden, den Schuldigen verzehrenden Heiligkeit Gottes: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen! - und es erbebten die Grundfesten der Schwellen von der Stimme der Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. Und ich rief: Wehe mir, denn ich bin verloren! Ich bin ja ein Mensch von unreinen Lippen, und inmitten eines Volkes von unreinen Lippen wohne ich!“ - Nur die glühende Kohle, die der Engel mit einer Zange vom Altar nahm, konnte die Lippen des Propheten reinigen. Nur so konnte seine Ungerechtigkeit weggenommen, seine Sünde gesühnt werden; er war nun begnadigt! - Den gläubigen Hebräern schreibt der Apostel: „Auch unser Gott - der Gott des Neuen Testaments - ist ein verzehrendes Feuer!“ „Wie des Feuers Zunge Stoppeln verzehrt und dürres Gras in der Flamme zusammensinkt, so wird die Wurzel der Sünder zu Moder werden und ihre Blüte auffliegen wie Staub. Denn sie haben das Gesetz des Herrn der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen verschmäht. Darum ist Sein Zorn wider sie entbrannt!“ ([Jes. 5,24. 25a]; vgl. Jes. 1,18-20.
Ja, Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit der Sünde gegenüber ist so groß wie Seine rettende Gnade für jeden Bußfertigen, der sich von der Sünde abkehrt. - Das Feuer auf dem ehernen Altar durfte nie erlöschen! Solange Gott in Seiner Heiligkeit lebt, solange dauert auch die Strafe der Sünde in der ewigen Verdammnis, welcher alle anheimfallen, die es nicht für nötig gefunden haben, rechtzeitig sich vor Gott zu beugen und Erlösung zu suchen und zu finden durch das teure Blut Christi: „Keineswegs hält Gott für schuldlos den Schuldigen“ - es sei denn, daß der Schuldige sich flüchte unter das rettende Blut des Erlösers Jesus Christus! Der Lohn der Sünde ist und bleibt der zeitliche und ewige Tod; und nur wer in tiefer Reue Zuflucht nimmt zu der Begnadigung, die jetzt noch in Christus Jesus bei Gott zu erlangen ist - nur ein solcher kann noch gerettet werden - kann jetzt schon die Herrlichkeit und das ewige Leben erlangen durch Gottes eingeborenen Sohn! (Lies [Mark. 9,43-48]; Röm. 2,4-11.)
Es ist interessant zu sehen, daß der eherne Altar die doppelte Höhe der Bundeslade hatte, die ja der Gnadenthron heißt. Die Erlösung und die Gerechtigkeit, die wir auf Grund des Opfertodes Christi erlangen, reicht nicht nur eben hin an die Anforderungen, welche die Gerechtigkeit Gottes stellt, sondern überragt diese Anforderungen noch bei weitem, so daß Gott unendlich verherrlicht wird, wenn ein Sünder auf Grund des vollbrachten Werkes Christi Ihm nahegebracht wird. Jesus konnte sprechen: „Ich habe Dich, Vater, verherrlicht auf Erden. Das Werk habe Ich vollbracht, das zu vollbringen Du Mir aufgetragen hattest!“ Ja, Gott ist durch das, was der Herr Jesus am Kreuz vollbracht hat, unendlich mehr erhoben und verherrlicht worden, als wenn Adam nie gesündigt hätte!
(Freitag, 15. November 1935)