BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 482 (Anfertigung eines inneren Vorhangs mit eingearbeiteten Cherubim und vergoldeten Säulen)
Diese BLZ Andacht: -- Im Original -- ERWEITERT

Vorige Andacht -- Nächste Andacht

DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
G. GESETZ 3: Der Bau des Heiligtums (2. Mose 35-40)

11. Anfertigung eines inneren Vorhangs mit eingearbeiteten Cherubim und vergoldeten Säulen (2. Mose 36,35-36)


2. Mose 36,35-36

35 Und machte den Vorhang mit dem Cherubim daran künstlich von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand. 36 Und machte zu demselben vier Säulen von Akazienholz und überzog sie mit Gold, und ihre Haken von Gold; und goß dazu vier silberne Füße.

In Kap. 26,32 heißt es: „Hänge den Vorhang auf an vier Säulen von Akazienholz, überzogen mit Gold, in Haken von Gold, stehend auf vier Füßen von Silber!“ - Dürfen wir bei den vier Säulen, an welchen der Vorhang hing, nicht denken an die vierfache Darstellung des Lebens Christi in den vier Evangelien? - Die Wirkung und Größe des Erdenlebens, des Erlöserwerkes Christi hängt ab von der Erhabenheit Seiner Person, da Er ja der einzige fleckenlose Mensch und zugleich Gott von Ewigkeit her ist! (Lies Röm. 9,5; 1. Tim. 3,16; Jes. 9,6 b; Micha 5,1.)

Römer 9,5 -- welcher auch sind die Väter, und aus welchen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen. / 1. Timotheus 3,16 -- Und kündlich groß ist das gottselige Geheimnis: Gott ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. / Jesaja 9,6 -- auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und in seinem Königreich, daß er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. / Micha 5,1 -- Und du Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir kommen, der in Israel HERR sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Wir müssen bedenken, daß die vier Säulen von Akazienholz waren, mit Gold überzogen - die gleiche Zusammenstellung, die wir so oft schon in der Stiftshütte fanden: das Akazienholz, hinweisend auf Christi heilige und vollkommene Menschheit, das überdeckende Gold der Hinweis auf Seine Göttlichkeit! - Wäre Jesus nicht ein wahrer und sündloser Mensch gewesen - wie hätte Er sterben können für unsere Sünden und sie austilgen? Wäre Er nicht zugleich Gott von Ewigkeit her gewesen - hätte Ihm nicht göttliche Herrlichkeit innegewohnt - wie hätte Er das wunderbare Werk der Erlösung und Versöhnung vollbringen können? -“Gott war in Christo, die Welt mit Sich Selbst versöhnend und ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend!“ „Ihn, der Sünde nicht kannte, hat Gott an unserer Stelle zur Sünde gemacht, damit wir als Freigesprochene und Gerechtfertigte ein lebendiges Denkmal der durch Christum rettenden und heiligenden Gerechtigkeit Gottes seien!“- Der ganze wunderbare Wert und Erfolg des Heilswerkes Christi kommt aus der Kostbarkeit und Erhabenheit Seiner Person. [Lies Joh. 1,1-18.]

Johannes 1,1-18 -- 1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen. 6 Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. 7 Dieser kam zum Zeugnis, daß er von dem Licht zeugte, auf daß sie alle durch ihn glaubten. 8 Er war nicht das Licht, sondern daß er zeugte von dem Licht. 9 Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. 10 Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt kannte es nicht. 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben; 13 welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. 14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. 15 Johannes zeugt von ihm, ruft und spricht: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. 16 Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 17 Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. 18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.

Die Füße der vier goldenen Säulen waren die gleichen, wie wir sie schon bei den „goldenen Brettern“ fanden. Sie sagen uns, daß der Herr Jesus als Erlöser in die Welt gekommen ist. Als solchen stellen Ihn uns die vier Evangelien vor Augen! - Sobald die Frage der Sünde durch das Opfer Christi in so überaus herrlicher Weise beantwortet war - sobald unser großer Erlöser und Versöhner Sein Leben freiwillig dahingegeben und die Sühnung unserer Schuld vollbracht hatte, zerriß Gott den Vorhang von oben bis unten! - Gott, konnte Sich nun völlig offenbaren als Licht und Liebe und in all Seinen Eigenschaften. Und der begnadigte Sünder kann nunmehr als gereinigter Anbeter und als heiliger Priester Gott nahen - ja, in Gottes unmittelbare Gegenwart, an Seinen Thron und an Sein Herz kommen! (Lies Hebr. 10,19-25!)

Hebräer 10,19-25 -- 19 So wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige durch das Blut Jesu, 20 welchen er uns bereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, 21 und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes: 22 so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser; 23 und lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24 und lasset uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken 25 und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht.

Heiligtum und Allerheiligstes sind jetzt nicht mehr geschieden, sondern bilden ein Ganzes. Wer durch den Herrn Jesus, die Tür, eingetreten ist, der darf dem Thron Gottes ganz nahe kommen - ganz vertraut werden in Seiner Gegenwart, ganz glückselig sein in Seiner Liebe: „Wir haben geglaubt und erkannt die große Liebe, die Gott zu uns hat. Ja, Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, sich ihr anvertraut und sich durch sie umgestalten läßt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe, die Gott zu uns hat, vertreibt die Furcht aus unserem Herzen! - Furcht verursacht ja Pein: Wer sich noch fürchtet (in der Gegenwart Gottes), der ist nicht vollendet in der Liebe, d. h. er versteht die Größe und Innigkeit dieser göttlichen, uns entgegengebrachten Liebe noch nicht recht. - Wir können jetzt so innig lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat.“ - Das alles sagt uns der zerrissene Vorhang im Tempel!

(Dienstag, 27. August 1935)

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 26.06.2018 17:23 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)