BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 414 (Mose verhandelt mit dem HERRN, dass sein Angesicht doch mit hinaufzieht nach Kanaan)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

8. Mose verhandelt mit dem HERRN, dass sein Angesicht doch mit hinaufzieht nach Kanaan (2. Mose 33,11-17)


2. Mose 33,14-17

14 Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; damit will ich dich leiten. 15 Er aber sprach zu ihm: Wo nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von dannen hinauf. 16 Denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst, auf daß ich und dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist? 17 Der HERR sprach zu Mose: Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.

Die eben empfangene Zusage Gottes war fast zu herrlich, als daß Mose sie schon ganz erfaßt hätte. Darum erklärt er noch einmal dem Herrn: „Herr, wenn Dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht herauf von hinnen!“ - Mose nimmt die gewährte Gnade nicht für sich allein an, sondern nur in Verbindung mit dem Volke, das Gott ihm aufs Herz gelegt hat: „Woran soll denn erkannt werden, daß ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, daß Du mit uns gehst und wir ausgesondert werden, ich und Dein Volk, aus allen anderen Völkern, die auf dem Erdboden sind?“ - Für sich persönlich begehrt Mose nichts, dagegen alles für das so sehr geliebte Volk Gottes, mit dem er sich ganz und gar verbindet: „Ich und Dein Volk!“ - Wir werben erinnert an die Worte eines anderen, welcher sprach: „Gedenke meiner, Herr, mit der Gunst gegen Dein Volk; suche mich heim mit Deiner Rettung, so daß ich anschaue die Wohlfahrt Deiner Auserwählten, mich erfreue an der Freude Deiner Nation, mich rühme mit Deinem Erbteil!“ - Wenn Gott ein Menschenleben, ein Volk für Sich erwählt, so wird es dadurch ausgesondert und herausgehoben aus allen Völkern, aus der ganzen Menschheit. [Lies 1. Mos. 12,1-3; 5. Mos. 4,5-8; 7,6-8.]

1. Mose 12,1-3 -- 1 Und der HERR sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. / 5. Mose 4,5-8 -- 5 Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, daß ihr also tun sollt in dem Lande, darein ihr kommen werdet, daß ihr's einnehmet. 6 So behaltet's nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Völkern, wenn sie hören werden alle diese Gebote, daß sie müssen sagen: Ei, welch weise und verständige Leute sind das und ein herrlich Volk! 7 Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich tun als der HERR, unser Gott, so oft wir ihn anrufen? 8 Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe wie all dies Gesetz, daß ich euch heutigestages vorlege? / 5. Mose 7,6-8 -- 6 Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, dich hat der HERR, dein Gott erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. 7 Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, darum daß euer mehr wäre als alle Völker, denn du bist das kleinste unter allen Völkern; 8 sondern darum, daß er euch geliebt hat und daß er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat, hat er euch ausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst vom Hause des Dienstes, aus der Hand Pharaos, des Königs in Ägypten.

Die Gemeinde der wahren Erlösten heißt deshalb in der Bibel „ecclesia“, d. i. „die Herausgerufene“ - „die für Gott aus der Welt Herausgenommene“ - „die Gottgeweihte“! (Lies Joh. 15,19; 17,9.14-16.)

Johannes 15,19 -- Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, darum haßt euch die Welt. / Johannes 17,9.14-16 -- 9 Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. ... 14 Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt haßte sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie ich denn auch nicht von der Welt bin. 15 Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrst vor dem Übel. 16 Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich auch nicht von der Welt bin.

Eine solch wunderbare Liebe zu Israel, die sich um keinen Preis von dem Volke trennen will, weil es das auserwählte Volk Gottes ist - diese Liebe gewann alles bei Gott: „Auch dieses, was du sagst, will Ich tun; denn du hast Gnade in Meinen Augen gefunden, und Ich kenne dich mit Namen!“ - Wie Mose hier, so macht Sich unser großer Hoherpriester und Mittler, Christus, der Auferstandene und zum Himmel Erhöhte, eins mit Seinem erlösten Volke, das jetzt noch auf Erden pilgert. Er sichert uns die ganze Fülle der Segnung und Gemeinschaft Gottes, und in Ihm, in Seinem Angesicht, strahlt uns die ganze Herrlichkeit der göttlichen Gnade entgegen: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden umgewandelt in Sein Bild von einer Herrlichkeit zur anderen durch den Herrn, den Geist!“ Das ist, was das Volk Gottes besitzt und kennzeichnet vor allen anderen Völkern der Erde - auch heute. In unserem auferstandenen, gekrönten Erlöser und Mittler sind wir Gott nahegebracht auf ewig und dürfen schon jetzt und bald droben die ganze Größe Seiner Gnade und Herrlichkeit erblicken und genießen! - Was Mose damals noch nicht in vollem Maße gewährt werden konnte [s. Vers 18-23], das ist uns in unserem zur himmlischen Herrlichkeit erhobenen Herrn schon jetzt voll und ganz geschenkt, wie wir in 2. Kor. 3,18 und 4,6 sehen!

2. Mose 33,18-23 -- 18 Er aber sprach: So laß mich deine Herrlichkeit sehen. 19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen des HERRN Namen vor dir. Wem ich aber gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich erbarme, des erbarme ich mich. 20 Und sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir; da sollst du auf dem Fels stehen. 22 Wenn denn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in der Felskluft lassen stehen und meine Hand ob dir halten, bis ich vorübergehe. 23 Und wenn ich meine Hand von dir tue, wirst du mir hintennach sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen. / 2. Korinther 3,18 --Nun aber spiegelt sich in uns allen des HERRN Klarheit mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zu der andern, als vom HERRN, der der Geist ist. / 2. Korinther 4,6 -- Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.
Dir schauend, Herr, ins Angesicht,
Erleuchtest Die mit deinem Licht
Die Deinen täglich hier aufs neu,
Machst sie von Hindernissen frei!
O welche neue Stellung nun:
„In Jesus!“ Nichts brauchst du zu tun!
Gott Selbst hat uns hineinversetzt,
Wir sind im Himmel - einst und jetzt!
Die Heil'ge Geist im Herzen wohnt;
Er führt und leitet und belohnt
Die Treuen, die ganz ähnlich hier
Dem König werden für und für!
Wenn Er in Herrlichkeit erscheint,
Dann werden sie mit Ihm vereint,
Dann wird es völlig offenbar,
Daß Jesus hier ihr Leben war.

(Dienstag, 28. Mai 1935)

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Zuletzt geändert am 30.04.2018 14:33 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)