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8. Angaben zum Bau des Brandopferaltars samt Opfergeräten und Tragestangen (2. Mose 27,1-8)
2. Mose 27,1-8
1 Du sollst einen Altar machen von Akazienholz, fünf Ellen lang und breit, daß er gleich viereckig sei, und drei Ellen hoch. 2 Hörner sollst du auf seinen vier Ecken machen und sollst ihn mit Erz überziehen. 3 Mache auch Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine Geräte sollst du aus Erz machen. 4 Du sollst auch ein ehernes Gitter machen wie ein Netz und vier eherne Ringe an seine vier Enden. 5 Du sollst's aber von untenauf um den Altar machen, daß das Gitter reiche bis mitten an den Altar. 6 Und sollst auch Stangen machen zu dem Altar von Akazienholz, mit Erz überzogen. 7 Und man soll die Stangen in die Ringe tun, daß die Stangen seien an beiden Seiten des Altars, wenn man ihn trägt. 8 Und sollst ihn also von Brettern machen, daß er inwendig hohl sei, wie dir auf dem Berge gezeigt ist.
Während die goldenen Gegenstände im Heiligtum uns den Herrn Jesus als den auferstandenen und zur Herrlichkeit erhobenen Erlöser zeigen, der bei Gott für Sein erlöstes Volk allezeit tätig ist und sie auf Grund der vollbrachten Erlösung in der Gemeinschaft mit Gott erhält, bis sie zur ewigen Herrlichkeit gelangen, zeigen uns die ehernen Gegenstände im Vorhof den Herrn Jesus, wie Er hier auf Erden den Grund zu unserem ewigen Heil gelegt hat. Der eherne Altar insbesondere stellt uns unseren Heiland vor Augen, wie Gott Ihn in die Welt gesandt hat, um durch Seinen Opfertod uns, den schuldigen Sündern, eine ewige Erlösung zu schaffen und zu schenken. Wir haben ja auch hier das Akazienholz, den Hinweis auf die Menschheit unseres Herrn! Wie nun der Altar ganz mit Erzplatten überdeckt war, so machte Christus Sein Angesicht fest, als es galt, nach Jerusalem zu gehen und Sein Leben zu opfern zur Rettung der schuldigen Sünder! (Luk. 9,51.53; vgl. Jes. 50,7.)
„Ihr wißt ja, daß ihr nicht mit vergänglichen Werten, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid von eurer oberflächlichen, von den Vätern überkommenen Lebensart, sondern um den Preis des kostbaren Blutes Christi als eines fehlerlosen und unbefleckten Lammes!“ (Lies Röm. 3,21-26.)
Wer Gott in Seinem Heiligtum nahen wollte, mußte zuerst, wie wir gesehen haben, Halt machen am ehernen Altar. Für den sündigen Menschen gibt es kein Kommen zu Gott - keine Gemeinschaft mit Gott - außer auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes Christi. Wer über die Frage der eigenen Sünde und Schuld noch gleichgültig hinweggehen will, der wird nie das Angesicht Gottes finden! Die Sünde steht trennend zwischen ihm und Gott: „Eure Sünden sind die Scheidewand zwischen euch und eurem Gott, daß Er nicht auf euch hört!“ [Vgl. Jos. 7,1-13.]
Aber gerade vom ehernen Altar aus - gerade vom Kreuz unseres Herrn Jesu Christi aus - tönt dem schuldigen Sünder die gnadenvolle Aufforderung entgegen: „Laß dich versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat Gott an deiner Stelle zur Sünde gemacht, damit du als ein Freigesprochener und Gerechtfertigter ein lebendiges Denkmal der rettenden und heiligenden Gerechtigkeit Gottes durch den Herrn Jesus würdest! Gottes Haß gegen die Sünde findet hier ebenso wie Gottes wunderbare Liebe zu dem Sünder den vollsten Ausdruck: „Hierin ist Gottes Liebe zu uns aufs völligste zutage getreten, daß Gott Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch Ihn das Leben erlangen möchten. Das ist das Wunderbare an dieser Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern Er hat uns Seine Liebe entgegen gebracht und Seinen Sohn gesandt als eine Sühnung für unsere Sünden!“ - Das ist der eherne Altar!“
Du hast von Gott empfangen ein ew'ges Priestertum.
Der Vorhang ist zerrissen, die Sünd' hinweggetan,
Befreit ist das Gewissen, anbetend wir jetzt nah'n.
Wir nah'n dem Thron mit Freuden und mit Freimütigkeit.
Von Dir kann uns nichts scheiden in dieser Prüfungszeit.
Du hast uns Deine Liebe ins bange Herz gesenkt,
Wenn hier auch nichts uns bliebe, bist Du uns doch geschenkt.
Jetzt weilst Du für uns droben, vertrittst uns allezeit,
Bis wir zu Dir erhoben, zu deiner Herrlichkeit.
O seliges Vollenden, bei Dir, dem Herrn zu sein,
Wo nie Dein Ruhm wird enden, wo wir nur Lob Dir weih'n!
(Sonntag, 09. Dezember 1934)