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4. Angaben zum Bau eines siebenarmigen Leuchters aus Gold (2. Mose 25,31-40)
2. MOSE 25,31-40
31 Du sollst auch einen Leuchter von feinem, getriebenem Golde machen; daran soll der Schaft mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen sein. 32 Sechs Röhren sollen aus dem Leuchter zu den Seiten ausgehen, aus jeglicher Seite drei Röhren. 33 Eine jegliche Röhre soll drei offene Schalen mit Knäufen und Blumen haben; so soll es sein bei den sechs Röhren aus dem Leuchter. 34 Aber der Schaft am Leuchter soll vier offene Schalen mit Knäufen und Blumen haben 35 und je einen Knauf unter zwei von den Sechs Röhren, welche aus dem Leuchter gehen. 36 Beide, die Knäufe und Röhren, sollen aus ihm gehen, alles getriebenes, lauteres Gold. 37 Und sollst sieben Lampen machen obenauf, daß sie nach vornehin leuchten, 38 und Lichtschneuzen und Löschnäpfe von feinem Golde. 39 Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du das machen mit allem diesem Gerät. 40 Und siehe zu, daß du es machst nach dem Bilde, das du auf dem Berge gesehen hast.
Wir haben schon gehört, daß der ganze Leuchter und die dazu gehörigen kleinen Geräte aus einem Talent gereinigten Goldes in getriebener Arbeit gefertigt werden sollten. Das Gold mußte im Feuer flüssig gemacht werden, ehe der Leuchter entstehen konnte. - Deutet das nicht hin auf das Feuer der Leiden, durch welches Christus am Kreuze ging und welchem die wahre Gemeinde des Herrn, die wahre Leuchte in dieser Welt, ihr Dasein verdankt? - Das Talent Gold wäre schon an sich wertvoll gewesen, aber wenn es nicht geschmolzen und getrieben worden wäre, so wäre der goldene Leuchter nie entstanden! Wir, die wir jetzt Licht und Zeugnis für den Herrn in der dunklen Welt sein dürfen, wären es nie geworden, wenn der Herr Jesus nicht für uns in die tiefen und heißen Leiden von Golgatha gegangen wäre. Seinem Opfertod verdanken wir als Erlöste unsere Existenz! - in Hebr. 2,11 heißt es: „Der, welcher heiligt, und die, welche geheiligt werden, gehören zusammen und sind eins.“
Dieses Einssein wird uns in dem Bild des Leuchters besonders eindrücklich vor Augen gestellt: „Ihre Knäufe und ihre Arme sollen aus einem Stück mit ihm sein und aus ihm hervorgehen; der ganze Leuchter soll eine getriebene Arbeit sein von reinem Golde!“ - Der Apostel Paulus sagt: „Wenn wir mit Ihm, unserem hochgelobten Herrn, einsgemacht worden (mit Ihm zu einer Pflanze geworden) sind hinsichtlich der Ähnlichkeit Seines Todes, so werden wir es auch in der Ähnlichkeit Seiner Auferstehung sein! Denn wenn wir mit Christo gestorben sind, so werden wir auch mit Ihm leben.“ O daß wir Jünger und Jüngerinnen Jesu in unserem praktischen Alltag hiervon mehr kennten! [Vgl. Joh. 17,6.14-26; 1. Joh. 4,1-4.]
V. 31 und 36: Die mandelblütförmigen Kelche aus Gold, welche den Schaft und die Arme des Leuchters schmückten, weisen uns hin auf die Herrlichkeit der Auferstehung. Wie Gott einst den toten Mandelstab Aarons in einer Nacht Blätter, Blüten und Frucht hervorbringen ließ, so hat Er an uns, den Glaubenden, Seine göttliche Lebensmacht entfaltet: „Gepriesen sei der große Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! In Seiner Barmherzigkeit hat Er uns das neue, göttliche Leben geschenkt und uns die herrlichsten Zukunftsaussichten eröffnet durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten!“ - Ja, als geistlich Lebendiggemachte sind wir schon jetzt mit Christus, unserem erhöhten Herrn, verbunden durch den Heiligen Geist und deshalb berufen, hier in der Welt ein Zeugnis für Ihn zu sein: „Tut alles ohne Murren und ohne zweifelnde Überlegungen, damit ihr tadellos und lauter seid - Kinder Gottes ohne Fehl inmitten eines verkehrten und entarteten Geschlechts! - In dieser Umgebung sollt ihr leuchten wie Himmelslichter, wie Sterne - inmitten der Welt eine lebendige Verkörperung des Lebenswortes!“ - Jede Lampe mußte gefüllt und angezündet werden. So mußte jeder einzelne von uns, die wir jetzt für den Herrn leuchten in der Welt, nicht nur bekehrt und zu Gott gebracht, sondern auch erfüllt werden mit dem Heiligen Geiste: „Ihr habt gehört das Wort der Wahrheit, die herrliche Botschaft von eurem Heil. Und nachdem ihr an dieselbe geglaubt habt, seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geiste der Verheißung, der das Unterpfand unseres zukünftigen himmlischen Erbteils ist.“ (Lies Titus 3,3-8.)
Wie aber immer wieder Öl nachgefüllt werden mußte durch den Hohenpriester, so bedürfen wir, gerade wenn wir für Gott leuchten und uns verzehren, immer neu der Darreichung des Geistes Jesu Christi - des Erfülltwerdens mit himmlischem Sinn! (Lies Eph. 5,18; Phil. 1,19.)
(Dienstag, 30. Oktober 1934)