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5. Pharao verspricht, das Volk ziehen zu lassen, nimmt aber sein Versprechen zurück nach der Plage (2. Mose 8,25-28)
2. MOSE 8,28 - 9,1 (Luther 8,24 - 9,1)
24 Pharao sprach: Ich will euch lassen, daß ihr dem HERRN, eurem Gott, opfert in der Wüste; allein, daß ihr nicht ferner zieht; und bittet für mich. 25 Mose sprach: Siehe, wenn ich hinaus von dir komme, so will ich den HERRN bitten, daß dies Ungeziefer von Pharao und seinen Knechten und seinem Volk genommen werde morgen des Tages; allein täusche mich nicht mehr, daß du das Volk nicht lassest, dem HERRN zu opfern. 26 Und Mose ging hinaus von Pharao und bat den HERRN. 27 Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte, und schaffte das Ungeziefer weg von Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk, daß nicht eines übrigblieb. 28 Aber Pharao verhärtete sein Herz auch dieses Mal und ließ das Volk nicht. ... 9,1 Der HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm: Also sagt der HERR, der Gott der Hebräer: Laß mein Volk, daß sie mir dienen.
Ähnlich wie der Zauberer Simon in Apgesch. 8,24 wünscht Pharao die Fürbitte Moses und Aarons; und tatsächlich wird ihm diese Bitte erfüllt!
In großer Barmherzigkeit hebt der Gott Israels die furchtbare Pein der Hundsfliegen auf. Aber obwohl Mose den Pharao warnt, er möge fernerhin nicht so trügerisch sein, nach Aufhebung der Plage seine Erlaubnis zurückzuziehen, so verstockt der ägyptische König auch diesmal sein Herz und läßt das Volk nicht ziehen. – Für wahrhaft gottesfürchtige Knechte und Mägde des Herrn ist es furchtbar, wenn sie miterleben müssen, daß ein von Gott gesuchter und geliebter Mensch, vielleicht gar ein Kind Gottes, sich wieder und wieder gegen die göttlichen Gnadenheimsuchungen verstockt. Jede neue Verhärtung ist gefährlicher für die Seele als die vorige! (Lies Apgesch. 19,9.)
Es heißt in Röm. 2,4b u. 5: „Willst du nicht anerkennen, daß dich Gottes Güte zur Sinnesänderung zu leiten sucht? Mit deiner Störrigkeit aber und deinem unbußfertigen Herzen häufst du dir ja selbst göttlichen Zorn und göttliche Strafe auf bis zum Tage des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seine Werken!“ [Lies Hebr. 4,3-13.]
Kap. 9,1: Siebenmal wiederholt der Herr durch Mose und Aaron seine heilige Forderung: „Laß mein Volk ziehen, daß sie Mir dienen!“ Nicht mehr dem Pharao, sondern dem Herrn, seinem Gott, allein sollte Israel als erlöstes Volk dienen. O daß auch uns, den aus Sünde, Welt und Eigenleben erlösten Gläubigen, dies allezeit im Vordergrund stände: „Wir sind erlöst, um Gott, dem lebendigen und wahren Gott, zu dienen und unseren Herrn Jesus aus den Himmeln zu erwarten.“ (Lies 5. Mos. 6,13; 10,20; Hebr. 12,28; Offenb. 22,3.)
Die höchste Form des Dienstes für Gott ist die Anbetung, Huldigung und Danksagung, die wir Ihm darbringen dürfen. (Ps. 100,2; Luk. 1,74; [Joh. 4,21-24; Hebr.13,15].)
Im Himmel wird es heißen: „Seine Knechte werden Ihm dienen, und sie werden Sein Angesicht sehen, und Sein Name wird an ihren Stirnen sein!“ – Allerdings umfaßt der Dienst Gottes alles, was wir tun vom Morgen bis zum Abend; denn wir dürfen ja jede, auch die kleinste Verrichtung für unseren herrlichen Gott und mit Ihm tun. Paulus schreibt den römischen Christen: „Weiht euch Gott aus Dankbarkeit für Seine Erbarmungen! Weiht Ihm euren Leib als ein lebendiges, heiliges, Ihm wohlgefälliges Opfer. Das bedeutet einen wahrhaft geistlichen Gottesdienst!“ - Selbst den gläubigen Sklaven wurde ihre Arbeit köstlich dadurch, daß Paulus ihnen schreiben kann: „Was irgend ihr tut, das arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr ja wißt, daß ihr zum Lohn dafür das himmlische Erbe von dem Herrn empfangen werdet. Ihr dienet Christus, dem Herrn!“
Wie groß ist der Beruf!
Es ist kein Zwingen,
Es ist ein Dringen
Der Liebe, die mich schuf.
Ich bin nicht mein,
Mein alles ist ja Sein.
Ein Tagwerk für den Heiland,
das ist der Mühe wert.
(Donnerstag, 8. Februar 1934)