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47. Jakobs Weissagungen über seine zwölf Söhne (1. Mose 49,1-27)
c) Weissagung über JUDA, Jakobs Sohn von Lea (1. Mose 49,8-12)
1. MOSE 49,8-12
8 Juda, du bist's; dich werden deine Brüder loben. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen. 9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch gekommen, mein Sohn, durch große Siege. Er ist niedergekniet und hat sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen? 10 Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen. 11 Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner Eselin Sohn an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel im Weinbeerblut. 12 Seine Augen sind trübe vom Wein und seine Zähne weiß von Milch
PSALM 72,1-17
1 Des Salomo. Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne, 2 daß er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette. 3 Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit. 4 Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zermalmen. 5 Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währt, von Kind zu Kindeskindern. 6 Er wird herabfahren wie der Regen auf die Aue, wie die Tropfen, die das Land feuchten. 7 Zu seinen Zeiten wird erblühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei. 8 Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom an bis zu der Welt Enden. 9 Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste, und seine Feinde werden Staub lecken. 10 Die Könige zu Tharsis und auf den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen. 11 Alle Könige werden ihn anbeten; alle Heiden werden ihm dienen. 12 Denn er wird den Armen erretten, der da schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat. 13 Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen. 14 Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm. 15 Er wird leben, und man wird ihm von Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar für ihn beten; täglich wird man ihn segnen. 16 Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird rauschen wie der Libanon, und sie werden grünen wie das Gras auf Erden. 17 Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währt, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und sie werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen.
Jakob schildert nun die fürstliche Macht und das Ansehen, das seinem Sohn Juda und dessen Nachkommen zuteil werden soll. Er vergleicht ihn mit einem jungen Löwen an Kraft und Mut und mit einer Löwin, die furchtbar ist in der Verteidigung ihrer Jungen. Schon bei der Eroberung des Landes Kanaan war es der Stamm Juda, der kühn voranschritt, dessen Hand den Feinden schwer auf dem Nacken lag. Mit Löwenmut erfocht König David herrliche Siege für sein Volk, und unter Salomos glanzvoller Regierung hatte sich dieser gefürchtete Löwe in stolzer Ruhe niedergelassen, um den erkämpften Frieden zu genießen. Jahrhundertelang blieb das königliche Zepter auf dem Hause Davids; auch nachdem später das Königtum aufgehoben war, gehörten doch die einflußreichsten Männer der Nation diesem Stamm an!
'''Schließlich ging der Sohn Gottes Selbst aus Juda hervor, Er, der wahre Friedefürst! [Lies Matth. 1,1-17; Luk. 1,26-33.]
Er ist der rettende Held, nach welchem das Verlangen der Völker geht, Er ist der friedebringende Herrscher, der im 72. Psalm besungen und von den Propheten vorausverkündigt wird. (Lies Jes. 9,6.7; Ps. 89,35-37 [Luther 89,36-38]; Jer. 33,15-21.)
Er ist es, bei dessen Geburt die Engel Gottes der ganzen Erde Frieden angesagt haben, und Er ist es auch, der Seinen Gläubigen schon jetzt Seinen Frieden als köstliches Vermächtnis ins Herz gegeben hat. Bei Seiner Wiederkunft wird Christus den Frieden auf Erden herstellen, und im 1000jährigen Reich, in welchem Er die ganze Welt beherrscht, werden die Völker ihre Schwerter in Pflugscharen umwandeln und ihre Speere in Winzermesser! Zu Ihm spricht Gott: „Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde lege zum Schemel Deiner Füße! Den Stab Deiner Macht wird Gott aus Zion senden; herrsche inmitten Deiner Feinde!“ – Liebes Herz, huldigst du diesem herrlichen König Jesus, und freust du dich auf Sein baldiges Erscheinen und Seine Herrschaft über diese Erde?'''
(Sonntag, 2. Mai 1954)