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9. Potifars Frau will Josef verführen. Der lehnt ab, läuft davon und wird von ihr lügend der Unzucht bezichtigt (1. Mose 39,7-18)
1. MOSE 39,7-9
7 Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir! 8 Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich keines Dinges an vor mir, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan, 9 und hat nichts so Großes in dem Hause, das er mir verhohlen habe, außer dir, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen
SPRÜCHE 24,30-34
30 Ich ging am Acker des Faulen vorüber und am Weinberg des Narren; 31 und siehe, da waren eitel Nesseln darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen. 32 Da ich das sah, nahm ich's zu Herzen und schaute und lernte daran. 33 Du willst ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig deine Hände zusammentun, daß du ruhest: 34 aber es wird dir deine Armut kommen wie ein Wanderer und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.
Joseph war für die Frau seines Herrn ein begehrenswerter Mensch. Sie hatte nichts zu tun im Haus, denn die Arbeit geschah ja durch Sklaven und Sklavinnen. So waren also ihre Tage nicht wirklich ausgefüllt, und das ist immer eine böse Sache, wenn man nichts Rechtes zu tun hat. Es ist ein wahres Sprichwort, welches sagt: Müßiggang ist aller Laster Anfang. Wir denken da zum Beispiel an David: Solange er mit seinen Truppen vom Krieg hingenommen war, war er ein Mann nach dem Herzen Gottes. Aber als er in behaglicher Ruhe zu Haus blieb, da kam sein Fall! (Lies 2. Sam. 11,1–5.)
Auch für uns gilt es, daß wir doch stets unsere Zeit und Kraft ausfüllen mit einem ganzen Tun des Willens Gottes. (Lies Mark. 13,33–37.)
Die Schrift ruft uns zu: „Laßt es an Fleiß und Hingabe in der Arbeit nicht fehlen. Glüht im Geist, indem ihr dem Herrn dient!“ Und an anderer Stelle wird uns zugerufen: „Meine geliebten Geschwister: Seid fest, unbeweglich, allezeit mehr als eifrig in der Arbeit für den Herrn. Wißt ihr doch, daß eure Mühe nicht umsonst ist in dem Herrn.“ Wahrlich, wir sind nur dann gesegnet und fruchtbringend für Gott, wenn wir von ganzem Herzen Seinen Willen tun und unsere Zeit und Kraft gänzlich ausfüllen mit der Vollbringung unseres Auftrages. Innere und äußere Trägheit führt stets zum Fall und zieht Folgen nach sich, die unser ganzes Leben verderben!
Paulus schreibt den römischen Christen: „Ihr wißt es ja, in was für einer Zeit wir leben. Die Stunde ist gekommen, daß wir völlig aus dem Schlaf aufwachen müssen; denn ganz nahegerückt ist jetzt unsere Herausrettung aus der Welt zum Himmel. Ja, die Nacht ist schon beinahe vorüber, der große Tag des Herrn Jesu steht vor der Tür. Darum wollen wir alles, was in unseren Gewohnheiten noch zur Finsternis gehört, abtun und uns wappnen mit den Waffen des Lichts!“ [Lies Eph. 5,14; 1. Thess. 5,6–11.]
(Freitag, 10. Juli 1953)