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9. Die Entschuldigungsversuche Adams und seiner Frau im Gespräch mit Gott dem HERRN (1. Mose 3,8-13)
1. MOSE 3,8-10
8 Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im Garten. 9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.
JESAJA 33,14-17
14 Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern ist die Heuchler angekommen und sie sprechen: Wer ist unter uns, der bei einem verzehrenden Feuer wohnen möge? wer ist unter uns, der bei der ewigen Glut wohne? 15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzieht, daß er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, daß er nicht Blutschulden höre, und seine Augen zuhält, daß er nichts Arges sehe: 16 der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß. 17 Deine Augen werden den König sehen in seiner Schöne; du wirst das Land erweitert sehen,
Wer doch vermöchte die Schrecken eines bösen Gewissens richtig zu schildern? Treffend wird dasselbe mit einem Bienenschwarm verglichen, der ein Pferd überfällt und zersticht! Und obwohl dies im rasenden Galopp dahinfliegt, lassen die Bienen nicht ab, das Tier zu ängsten und zu quälen! Man wird hier erinnert an das Wort: „Meine Widersacher umringen mich wie Bienen!“ [Psalm 118,12; vgl. 5. Mose 1,44.45.]
Die Schrift sagt: „Heil dem Menschen, dem die Schuld vergeben und die Sünde zugedeckt worden ist! Ja, glücklich der Mensch, dem Gott die Ungerechtigkeit nicht anrechnet und in dessen Geist kein Betrug mehr ist. Solange ich über mein Unrecht schwieg, verzehrte sich mein Gebein, will ich den ganzen Tag stöhnen musste; denn Deine Hand o Herr, lag schwer auf mir bei Tag und bei Nacht. Mein Lebenssaft vertrocknete wie in der Sommerglut. Da tat ich Dir, o Herr mein Unrecht kund und verdeckte meine Schuld nicht länger. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Sünde bekennen! – und Du, Du hast meine Sündenschuld hinweggenommen, mein Unrecht vergeben!“ [Psalm 32,1-5.]
Wir werden hier erinnert an einen Mann, der im Jahr 1817 in Wiesbaden seinen eigenen Bruder erschlug. Der Mord wurde damals nicht entdeckt. Aber siehe, nach 33 Jahren – im Jahr 1850 – stellte sich ein alter Mann dem Gericht und gab sich als der Mörder an. „Ich bin der Täter!“ sprach er. „Ich kann nicht leben und nicht sterben, bis ich meine schwere Schuld bekannt habe.“ – Lieber Bruder, liebe Schwester, wenn dich auch keine so große Schuld wie ein Mord im Verborgenen drückt, so kann doch auch eine nicht so erschütternde Schuld dein Gewissen ebenso umtreiben und deine Seele immer aufs neue erschrecken! Es gibt eben keinen anderen Weg der Rettung für dich, als daß du dich vor Gott und Menschen stellst zu deiner Missetat! Suche dir einen wirklich geheiligten Christen, der auch vor der Welt als gottesfürchtig dasteht und bekenne unter tiefer Demütigung und mit großer Aufrichtigkeit deine Schuld! [Lies 1. Joh. 1,8-10. vgl. Hiob 33,15-27.]