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JAHRGANG 1954
April 1954
Mittwoch, 21. April 19541. Mose 48,5-14; Jesaja 55,8.9Die Erinnerung an die Barmherzigkeit und Treue Gottes gab dem greisen Jakob Flügel, so daß er in prophetischer Schau in die Zukunft blickte. Die beiden Söhne Josephs, die ja eigentlich seine Enkel waren, wollte er wie seine eigenen Söhne ansehen und ihnen ein Erbteil geben wie jenen. Mit dieser Segnung für Ephraim und Manasse tat Jakob Joseph – dem Retter Israels – seine Dankbarkeit kund und wollte damit zugleich auch im Rückblick seine verstorbene Gattin Rahel, die Mutter Josephs, ehren. Daher erwähnt er sie in Vers. 7. Viele Jahre waren allerdings seit ihrem Tod vergangen, aber in seiner Seele war ihr Bild ganz lebendig, denn die wahre Liebe verblaßt nicht im Lauf der Jahre, sie hört nimmer auf, das merken wir hier. [Lies 1. Kor. 13,8.] Aus seinen tiefen Gedanken über die Vergangenheit erwacht Jakob hier gleichsam und sieht Ephraim und Manasse. Als Joseph sie ihm zuführte, nahm er sie in die Arme und küßte sie. Dann stellte Joseph die beiden Knaben zu seiner Linken und zu seiner Rechten und beugte sich selbst ehrfurchtsvoll vor Jakob nieder in der Erwartung, daß der betagte Vater sie nun segne. [Lies Hebr. 11,20.21.] Obwohl Joseph die Knaben so gestellt hatte, daß auf Manasses Haupt mit der rechten Hand Jakobs der Erstgeburtssegen kommen sollte, kreuzte Jakob seine Hände und legte die rechte auf das Haupt des Jüngeren, Ephraim, und seine linke auf Manasse. Wir fragen nun, warum dies so geschah. Die Schrift sagt uns: „Er tat es absichtlich!“ So sind Gottes Gedanken manchmal anders als unsere Gedanken, und Seine Wahl und Sein Segnen wird manchmal dem Jüngeren statt dem Älteren zuteil. Bist du auch dann mit Gottes Bestimmung einverstanden, wenn Seine Wahl anders lautet als du gedacht hast? (Vgl. 1. Sam. 16,4-13.) |