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JAHRGANG 1921
Mai 1921
Freitag, den 20. Mai 1921Psalm 121,3Das Wanken des Fußes wird in der Schrift häufig als Bild des Unglücks gebraucht. (Vgl. Ps. 38,17; 66,9.) In den Bergen und Schluchten Palästinas, wo ein einziger Fehltritt in so große Gefahr stürzen kann, ist das buchstäbliche Bewahrtwerden des Fußes eine große Sache! Auf den schlüpfrigen Wegen eines versuchungs- und trübsalsreichen Lebens aber ist es eine Gnade von ganz unschätzbarem Wert, wenn wir aufrecht erhalten werden und gewisse Tritte tun auf dem Glaubenswege; denn ein falscher Schritt kann da erst recht zum gefährlichsten Sturze werden! Man denke z. B. an eine Liebelei oder nicht von Gott gewollte Verlobung, die heute Tausenden von Kindern Gottes ein Fallstrick wird! Ihr ganzes vorher dem Herrn versprochenes und geweihtes Leben wird dadurch verpfuscht und für Gottes Sache wertlos gemacht! Sehr nötig daher, daß wir ernstlicher denn je bitten: „Bewahre mich, Gott!“ und daß wir aufrichtig hinzufügen können: „denn ich traue auf Dich!“ Wie kostbar nun die Zusicherung, die jede aufrichtige, gehorsame Seele empfängt: „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen - Er wird nicht zulassen, daß dein Fuß wanke!“ - Wer sich wirklich bewahren lassen will vor jedem Ab- und Irrweg, der wird die bewahrende Macht und Gnade Gottes herrlich erfahren! |