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JAHRGANG 1926
Oktober 1926
Dienstag, den 19. Oktober 1926Titus 3,1.2; Römer 13,1-10Die Bevölkerung von Kreta hatte von jeher einen aufrührerischen Charakter gezeigt. Wahres Christentum dagegen verwandelt die Menschen in stille, unterwürfige Untertanen, welche ihren Platz und ihre Aufgabe nicht in den aufregenden Streitigkeiten politischer und sozialer Art haben. Welches ist in dieser Hinsicht die grundsätzliche Anschauung des Christentums? „Es ist keine Obrigkeit, außer von Gott! Und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes!“ (Vgl. Spr. 24,21; Matth. 22,21.) - Zeiten der sozialen und politischen Kämpfe und Streiks sind Zeiten stiller Bewährung für die Kinder Gottes! Sie sollen sich nicht hinüberziehen lassen auf den Boden und in die Anschauungen einer von Gott gelösten Welt. Gläubige, welche in solchen Kämpfen mit der Welt mitmachen - sei es aus Menschenfurcht, sei es um des politischen Zweckes willen - etwa „um ihre soziale Lage zu verbessern“ oder um „Macht zu zeigen“, verleugnen den Glauben und beflecken das Bekenntnis des Christentums! Die Welt weiß ganz genau, daß es einem wahren Christen nicht ansteht, sich in solche Dinge zu verwickeln! Man begehrt auf diese Weise aus der Hand des Feindes irgendwelche Vorteile, die ein Christ, wenn er innerlich recht stände, aus Gottes Hand erbitten und empfangen würde, nicht aber in der Bundesgenossenschaft der Ungläubigen! - Wo etwas wirklich Gutes in gemeinnütziger Hinsicht unternommen wird, soll der Gläubige zu tätiger Mithilfe gern bereit sein. (Lies Gal. 6,9.10; Röm. 13,3.4; 1. Petr. 3,13-17.) - Wenn die Kinder Gottes dazu willig sind, werden sie dem Vorwurf entgehen, das Christentum mache selbstsüchtig und kleinlich! „Niemanden lästern“ sollen die Christen, weder obrigkeitliche Personen, noch Personen oder Einrichtungen, die anderen ehrwürdig sind. Vor geringschätzigen Äußerungen ins Gesicht oder hinter dem Rücken - soll ein Kind Gottes sich hüten. (Vgl. 2. Mos. 22,28; Apgesch. 23,5; Eph. 4,31.) - Jede Neigung zur Streitsucht, sei es auf politischem, religiösem oder persönlichem Gebiet, soll der wahre Christ in den Tod geben. (Spr. 19,19.) Vielmehr soll er seinem Herrn und Meister ähnlich sein, der, „gescholten, nicht widerschalt“ und keine drohende Haltung annahm, wenn man Ihm Leiden verursachte - vielmehr allen gegenüber sanftmütig und von Herzen demütig war und Sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen ließ! [Lies Jes. 42,1-3; 53,7; 1. Petr. 2,19-25.] So sollen auch wir leidenswillig und gelinde sein, „alle Sanftmut erweisend gegen alle Menschen!“ |