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Dienstag, den 28. November 1922

Psalm 130,6; Jesaja 8,17; 26,8.9a

Siehe, wie der müde Wächter, der von der Kälte und dem Tau der Nacht naß und steif an allen Gliedern auf die Ablösung harrt, oder wie die Priester und Leviten, die im Tempel Wache hielten, auf das Tageslicht harrten! So - nein, mehr denn jene, wartet der Glaube in Zeiten des Leidens sehnlich auf ein Zeichen von Gottes Huld und Seinem hilfreichen Entgegenkommen. „Erweise mir ein Zeichen zum Guten, daß meine Hasser es sehen und beschämt werden, weil Du, Jehova, mir geholfen und mich getröstet hast!“ (Ps. 86,17.) „Denn von altersher hat man nicht gehört noch vernommen - hat kein Auge einen Gott gesehen außer Dir, der sich wirksam erwiese für den auf Ihn Harrenden. Ja, Du kommst dem entgegen, der Freude daran hat, Gerechtigkeit zu üben - denen, die auf Deinen Wegen Deiner gedenken!“ (Jes. 64,4.5; vgl. Ps. 119,132.) - Läßt Gott uns warten, so ist das noch kein Beweis, daß Er uns das Erbetene abschlage oder daß Seine Hilfe nicht komme! „Am Abend kehrt Weinen ein und am Morgen ist Jubel da.“ Der Tag bricht doch endlich an, wenn es dem müden Wächter auch lange währt. So wird sich der Herr auch in deiner jetzigen Bedrängnis und Dunkelheit zu dir neigen, und zwar gerade zur rechten Zeit. So wenig die Sonne jemals eine Minute später aufgegangen ist, als ihr vorgeschrieben war, so wenig ist unser Gott jemals auch nur einen Augenblick zu spät gekommen mit Seiner herrlichen Hilfe: „Den Demütigen schenkt Er Gnade! So demütiget euch nun unter die mächtige Hand Gottes, auf daß Er euch erhöhe zur rechten Zeit - indem ihr alle eure Sorge auf Ihn werfet, denn Er ist besorgt für euch!“ Endlich kommt dann auch für das ganze Volk Gottes jener herrliche „Morgen ohne Wolken“, da „die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht mit Heilung in ihren Flügeln!“ (2. Sam. 23,4; Mal. 4,2; lies Offenb. 21,1-8!)